Missouri Murders: Fatale Schuld

Über dieses Buch:

Privatdetektiv Alo Nudger sind die tiefen Schatten von St. Louis’ Vergnügungsviertel nur allzu vertraut – hier werden Nacht für Nacht Vermögen verspielt und Existenzen ruiniert. Als die schöne Helen Crane sich Nudger anvertraut, und ihn bittet, ihren Freund zu beschatten, ahnt er deshalb schon, in welche Abgründe dieser geraten ist: Jack Dancer ist alkoholkrank und durch seine hohen Spielschulden ins Visier brutaler Krimineller geraten. Doch irgendetwas verheimlicht Helen Crane ihm – ist sie etwa selbst in den Sog von St. Louis’ krimineller Unterwelt geraten? Als dann auch noch Dancer spurlos verschwindet, ist sich Nudger endgültig sicher, in etwas hineingezogen worden zu sein, das selbst für einen erfahrenen Ermittler wie ihn tödlich enden könnte …

Über den Autor:

John Lutz (1939–2021) war ein US-amerikanischer Autor von über 50 Thriller und Romanen. Er wurde für seine Kriminalromane mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Shamus Lifetime Achievement Award und dem Edgar-Allan-Poe-Award, dem wichtigsten Spannungspreis Amerikas. Mehrere seiner Werke wurden verfilmt.

Die Website des Autors: www.johnlutzonline.com/

Der Autor bei Facebook: www.facebook.com/JohnLutzAuthor/

Bei dotbooks veröffentlichte der Autor die folgenden eBooks:

Die Missouri-Murders-Reihe um den Privatdetektiv Alo Nudger, die Florida-Killings-Reihe um den Ex-Cop Fred Carver und seine Frank-Quinn-Reihe um einen Ex-Cop auf der Spur von Serienkillern. Außerdem veröffentlichte der Autor bei dotbooks den Psychothriller »Die Stalkerin«.

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eBook-Neuausgabe November 2024

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 1988 unter dem Originaltitel »Dancer's Debt« bei St. Martins Press, New York. Die deutsche Erstausgabe erschien 1990 unter dem Titel »Jake Dancers Schulden« bei Heyne.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 1988 by John Lutz

Copyright © der deutschen Erstausgabe 1990 by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von AdobeStock/Ana und shutterstock/John S. Sfondilias

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (vh)

ISBN 978-3-98952-301-2

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/support-children-and-young-people. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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Bei diesem Roman handelt es sich um ein rein fiktives Werk, das vor dem Hintergrund einer bestimmten Zeit spielt oder geschrieben wurde – und als solches Dokument seiner Zeit von uns ohne nachträgliche Eingriffe neu veröffentlicht wird. In diesem eBook begegnen Sie daher möglicherweise Begrifflichkeiten, Weltanschauungen und Verhaltensweisen, die wir heute als unzeitgemäß oder diskriminierend verstehen. Diese Fiktion spiegelt nicht automatisch die Überzeugungen des Verlags wider oder die heutige Überzeugung der Autorinnen und Autoren, da sich diese seit der Erstveröffentlichung verändert haben können. Es ist außerdem möglich, dass dieses eBook Themenschilderungen enthält, die als belastend oder triggernd empfunden werden können. Bei genaueren Fragen zum Inhalt wenden Sie sich bitte an info@dotbooks.de.

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John Lutz

Missouri Murders:
Fatale Schuld

Kriminalroman

Aus dem Amerikanischen von Renate Gotthardt

dotbooks.

Kapitel 1

Nudger wünschte, er schwitzte nicht so stark. Das war das Einzige, was an der Situation nicht stimmte. Er fluchte innerlich und bedauerte, nicht früher aus Danny’s Donuts in sein Büro hinaufgegangen zu sein und die Klimaanlage eingeschaltet zu haben, die nun in dem Versuch, die glühende St. Louis-Sommerhitze zu besiegen, hinter ihm laut vor sich hin gluckste. Er wußte, daß die Klimaanlage gewinnen würde, aber es würde noch etwas dauern.

Abgesehen von der Hitze und den feuchten Halbmonden unter Nudgers Armen, war alles in Ordnung. Fünf Minuten, nachdem er sich hinter den Schreibtisch gesetzt hatte, um die Post durchzusehen, hörte er auf dem Treppenabsatz ein Brett knarzen. Dann klopfte es an der Tür. Er hatte ›Herein‹ gerufen, und herein kam sie, blaß und kühl wie Vanilleeis.

Sie sagte, sie heiße Helen Crane. Sie war mittelgroß, hielt sich aber königlich gerade. Ihre straffe Haltung und das hochgesteckte blonde Haar ließen sie so groß erscheinen. Die Haut war rein und glatt, die Augen schiefergrau und ruhig. Die Kurven weigerten sich, von ihrem eleganten Rock und Blazer eingeebnet zu werden.

Nudger sah, daß der Blazer an den Ärmeln ausgefranst, die Perlenkette um den Hals offensichtlich falsch, und das Material der dunkelblauen Stöckelschuhe wahrscheinlich nie von einem anderen Lebewesen getragen worden war. Sie wußte sich zu kleiden, aber ihr Budget zwang sie offenbar zu Polyester.

Nichts davon spielte eine Rolle, als sie sich mit einem ruhigen, prüfenden Blick im Büro umsah. Sie war höchst real und doch die Art von Frau, die Männer in das Zentrum ihrer Träume stellen.

»Sie sind doch Mr. Nudger?«

»Sicher.«

»Ich möchte Sie engagieren«, sagte sie.

Er bat sie, auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz zu nehmen, und als sie sich anmutig setzte und die schlanken Beine übereinanderschlug, die zumindest bis zu den Knien exquisit waren, entschuldigte er sich für die Hitze im Büro. Ihr Gesicht war markant und doch fein geschnitten, breit und exakt symmetrisch. Draußen in der Sommerschwüle war von fern die Sirene eines Rettungswagens zu hören, gleich dem wehmütigen, bebenden Locken der Circe. Es schien zu dem Gesicht zu passen. Zu der ganzen Frau.

»So heiß ist es hier gar nicht«, sagte sie.

»Bin ich Ihnen empfohlen worden, Miß Crane?« fragte er.

Sie legte den Kopf schief und sah ihn ruhig und abwägend an, als fiele ihr jetzt zum ersten Mal ein, daß es in dieser Stadt größere, sichtlich erfolgreichere Detekteien gab. »Jemand hat mir erzählt, daß Sie in New Orleans gute Arbeit geleistet haben, Mr. Nudger. Aber diese Person möchte anonym bleiben.«

Nudger spürte ein schwaches Prickeln des Argwohns im Nacken. Das war genau die Art prospektiver Klientin, die zwar in Büchern und Filmen oft in den Büros der Privatdetektive auftauchte, aber nicht im wirklichen Leben. Nicht in Nudgers Leben. Er hatte nicht ernsthaft erwartet, daß sich ihr Besuch lohnen werde; jeden Augenblick würde sie mit ihrem Avon-Verkaufsgespräch anfangen.

»Ich nehme nicht jeden x-beliebigen Auftrag an«, sagte er.

»Ich würde Sie nicht bitten, etwas Illegales zu tun.«