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Die Hüterin der verlorenen Dinge

Roman

©2024 379 Seiten

Zusammenfassung

Sie stellt sich der Vergangenheit: Der Familiengeheimnisroman »Die Hüterin der verlorenen Dinge« von Nicole C. Vosseler als eBook bei dotbooks.

Seit Jahren sammelt Ivy Silvergren in New York verlorengegangene Gegenstände auf: ein gläserner Wal, eine Ballerina aus Porzellan und andere ungewöhnliche Dinge finden den Weg zu ihr. Aus dem Suchen und Finden hat sie einen Beruf gemacht, doch wichtiger als das sind ihr die Geschichten, die diese Fundstücke erzählen. Aber was ist mit Ivys eigener Geschichte und der ihrer Mutter, die verschwand, als Ivy noch ein Kind war? Nun, wo ihr Vater wieder heiraten will und sie gerade glaubt, mit dem einfühlsamen Pflastermaler Jack glücklich werden zu können, spürt sie, dass es an der Zeit ist, die Wahrheit herauszufinden. Und so folgt Ivy einen Sommer lang den Spuren ihrer Mutter …

»Eine poetische Geschichte um Verlust, Trauer, Aufbruch und Wahrheitssuche.« Büchermagazin

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der bewegende Liebesroman »Die Hüterin der verlorenen Dinge« von Nicole C. Vosseler. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Seit Jahren sammelt Ivy Silvergren in New York verlorengegangene Gegenstände auf: ein gläserner Wal, eine Ballerina aus Porzellan und andere ungewöhnliche Dinge finden den Weg zu ihr. Aus dem Suchen und Finden hat sie einen Beruf gemacht, doch wichtiger als das sind ihr die Geschichten, die diese Fundstücke erzählen. Aber was ist mit Ivys eigener Geschichte und der ihrer Mutter, die verschwand, als Ivy noch ein Kind war? Nun, wo ihr Vater wieder heiraten will und sie gerade glaubt, mit dem einfühlsamen Pflastermaler Jack glücklich werden zu können, spürt sie, dass es an der Zeit ist, die Wahrheit herauszufinden. Und so folgt Ivy einen Sommer lang den Spuren ihrer Mutter …

Über die Autorin:

Nicole C. Vosseler, geboren 1972 am Rand des Schwarzwalds, finanzierte sich ihr Studium der Literaturwissenschaften und der Psychologie mit einer Reihe von Nebenjobs. Bereits früh für ihre Kurzprosa, für Essays und Lyrik ausgezeichnet, wandte sie sich später dem Schreiben von Romanen zu. Nicole C. Vosseler lebt in Konstanz, in einem Stadtteil, der ganz offiziell Paradies heißt. Wenn sie nicht an einem ihrer Romane arbeitet, reist sie mit der Kamera um die Welt, wo sie sich als selbsternannte Food-Ethnologin betätigt, trotz ihrer Höhenangst auch mal einen Vulkan besteigt und auch sonst das Abenteuer sucht.

Nicole Vosseler veröffentlichte bei dotbooks bereits »Das Geheimnis des Perlenohrrings«.

Die Website der Autorin: nicole-vosseler.de

Die Autorin auf Facebook: facebook.com/Nicole-C-Vosseler

Die Autorin auf Instagram: instagram.com/nicolecvosseler/

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eBook-Neuausgabe Oktober 2024

Copyright © der Originalausgabe 2019 by HarperCollins

in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Montasser Medienagentur, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung eines Motivs von © Adobe Stock / jechm sowie mehrerer Bildmotive von © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (vh)

ISBN 978-3-98952-212-1

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/support-children-and-young-people. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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Nicole C. Vosseler

Die Hüterin der verlorenen Dinge

Roman

dotbooks.

Prolog

Das Gehirn ist ein seltsames Organ.

Gebieterin über unseren Körper und doch auf ihn angewiesen, vielleicht sogar der Sitz unserer Seele.

Ein biologischer Computer, immer unter Strom, selbst wenn wir schlafen, aber alles andere als unfehlbar. Die Quelle guter Absichten und böser Gedanken, von Genialität und Wahnsinn. Der Ort, wo Geister und Dämonen umgehen und Träume fliegen lernen.

Irgendwo in den Tiefen des Gehirns verbirgt sich der Ozean unseres Gedächtnisses. Eine Schattenmacht, die unsere Emotionen färbt und den Fluss dessen speist, was wir erinnern.

Manche Erinnerungen versinken in der Tiefe oder werden von der Zeit ausgewaschen. Andere sind wie ein Fels, jede Feinheit scharf eingeritzt.

Erinnerungen wie diese.

Ein bewegliches Muster aus Licht und Schatten füllte die Küche.

Komorebi sagte ihr Vater dazu. Der japanische Ausdruck für Sonnenlicht, das durch Blätter fällt. Er sammelte solche Wörter.

Die Ulmen vor dem Haus filterten auch den Lärm des aufbrandenden Verkehrs vorn auf der 8th Avenue und einer nahen Baustelle. Bis auf das Summen des Kühlschranks und das Klicken der Kaffeemaschine war es still.

Genauso still saß ihre Mutter auf einem der weiß lackierten Stühle, die bloßen Füße am Fenstersims abgestützt. Über den Kaffeebecher in ihren Händen hinweg verlor sich ihr Blick durch das offene Fenster.

Sie sah aus, als ob sie einen ihrer Spaziergänge durch Wolkenschlösser unternahm, vielleicht auch durch den Nebel zäher Gedanken. Schwer zu sagen für eine Außenstehende wie Ivy, die daran gewöhnt war, ihre Mutter und ihren Vater mit dem Märchenreich der Erwachsenen zu teilen. Mit Romankapiteln und Verszeilen, dem Klappern der Tastatur hinter einer geschlossenen Tür.

An jedem anderen Morgen wäre Ivy auf leisen Sohlen durch das Apartment getappt und hätte die Eingangstür sacht hinter sich zugezogen.

Nirgendwo jedoch stand eine abgedeckte Schüssel oder ein Backblech. Kein Hauch von Kakao oder Vanille hing in der Luft; nichts als das Aroma von Kaffee, der beißende Geruch aus dem Aschenbecher. Wenigstens der künstliche Zitronenduft aus dem übervollen Spülbecken ließ Ivy noch hoffen.

Draußen vor dem Fenster gurrte eine Taube. Ein anfangs begütigender Laut, der aber schnell nervenaufreibend wurde.

Endlich wandte ihre Mutter den Kopf.

Die Augen, sommerblau an guten Tagen, wirkten verhangen. Nur langsam klarten sie auf, während sie den modischen Zickzackscheitel in Ivys Haar erfassten, das erst neulich auf Kinnlänge gekürzt worden war. Das silberne Geflecht der Zahnspange, ebenfalls neu, das bei Ivys unsicherem Lächeln aufglänzte.

Als ob sie erst davonrollende Körnchen von Zeit einsammeln musste, um das Mädchen im Türrahmen als ihre Tochter zu erkennen, ein Jahr noch von der Middle School entfernt, das ersehnte Dasein als Teenager bereits fast in Sicht.

»Du bist ja schon fertig.«

»Es ist zwanzig nach acht.«

Der Mund ihrer Mutter dehnte sich zu einem Lächeln, das die Augen nicht erreichte.

»Viel Spaß in der Schule.«

Der frisch polierte Junimorgen büßte seinen Glanz ein.

»Du hast es vergessen.«

Das Gesicht der Mutter blieb leer, bis sie begriff.

»Wir gehen schnell zur Chocolaterie hinüber und holen dort etwas, ja?«

»Das reicht jetzt nicht mehr!«

»Sicher schaffen wir es noch, wenn ...«

»Du hast es versprochen!«

Es ging nicht darum, am letzten Tag vor den Sommerferien mit einer Schachtel Minztäfelchen oder Trüffel in die Schule zu kommen anstelle von selbst gebackenen Muffins oder Brownies.

Es ging um die Schulaufführung vor Weihnachten, bei der Ivy einen Solopart getanzt hatte. Um die Ausstellung ihres Kunstprojekts. Das Schulpicknick im Mai.

So viele gebrochene Versprechen und enttäuschte Hoffnungen.

Ivys Augen füllten sich mit Tränen.

»Kannst du nicht einmal eine Mutter sein wie alle anderen auch?«

Auf quietschenden Gummisohlen rannte Ivy davon und knallte die Tür zu, die Stille danach ein drückendes Gewicht zwischen den Schulterblättern.

Es gab nie ein Wort des Bedauerns, nie eine Abbitte. Keine Geste der Versöhnung. Keine Umarmung.

Was blieb, war die Erinnerung.

An das Wechselspiel aus Licht und Schatten und an die abgestoßenen Spitzen der Lederballerinas unter dem Tisch.

Das Gurren der Taube, im Nachhinein ein Ruf voll unerfüllbarer Sehnsucht und eigenartig orakelhaft.

Der Rest Kaffee in der Glaskanne. Der Geruch nach kalter Asche und schalem Rauch, trostlos am klaren Morgen. Ein Stapel geöffneter Briefe auf dem Küchenschrank; Ivys Stundenplan und der Zettel mit dem nächsten Zahnarzttermin, beide mit Magneten an den Kühlschrank gepinnt.

Das aus dem Schrank von Ivys Vater geborgte Holzfällerhemd, das – absichtlich oder zufällig? – die Farben ihrer Mutter wiederholte: Schwarz, Blau, Weiß.

Die Strähne dunklen Haars, die ihr in die Stirn fiel. Ihre Augen, auf andere Art blau als Ivys; ein Ozean am anderen Ende der Küche, den Ivy verzweifelt zu erreichen versuchte und dem sie dennoch nicht traute.

Kleine, nebensächliche Details, unzählige Male schon im Geist durchgegangen. Auf der Suche nach einem Vorzeichen, einem Zusammenhang, einer Bedeutung.

Mittwoch, der 30. Juni 2004, 8:24 Uhr.

Das letzte Mal, dass Ivy ihre Mutter sah.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Erscheinungsjahr
2024
ISBN (eBook)
9783989522121
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Oktober)
Schlagworte
Familiengeheimnisroman Schicksalsroman Liebesroman Frauenunterhaltung Judith Lennox Bestseller-Autorin Lucinda Riley Kate Morton Neuerscheinung eBook
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Titel: Die Hüterin der verlorenen Dinge