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Im Land der Teegärten - oder: Der englische Botaniker

Roman

©2025 526 Seiten

Zusammenfassung

Der Duft von Tee und Lilien …

1843 gilt Tee in London als das »grüne Gold«. Deshalb erhält der englische Botaniker Robert Fortune den Auftrag, ihn für die Horticultural Society aus China in die westliche Welt zu bringen. Niemals hätte der verschlossene Wissenschaftler damit gerechnet, im Reich der Mitte noch einmal sein Herz zu verlieren: an das ebenso mutige und kämpferische wie zerbrechliche Schwertmädchen Lian, das ihn lehrt, Pflanzen und Tee zu kategorisieren. Doch es ist eine Liebe, die nicht sein darf, denn nicht nur trennen die beiden Welten voneinander – auf den Botaniker warten zuhause auch Ehefrau und Kinder …

»Mit akribischer Genauigkeit und atmosphärischer Dichte entführt Nicole C. Vosseler ihre Leser in eine ebenso exotische wie faszinierende Welt. Eine Menge historisches Wissen fügt sich nahtlos ein in einen mit überzeugendem Geschick entfalteten Handlungsbogen.« Rheinische Post


  • London, China, 19. Jahrhundert

  • Ein Love-and-Landscape-Roman über einen Botaniker, der in der exotischen Farbenpracht Chinas der Stimme seines Herzens folgt

  • Für Fans von Tara Haigh und Linda Holeman



»Ein unvergleichliches, tiefgründiges Buch von hoher Qualität!« Amazon-Leserin

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

1843 gilt Tee in London als das »grüne Gold«. Deshalb erhält der englische Botaniker Robert Fortune den Auftrag, ihn für die Horticultural Society aus China in die westliche Welt zu bringen. Niemals hätte der verschlossene Wissenschaftler damit gerechnet, im Reich der Mitte noch einmal sein Herz zu verlieren: an das ebenso mutige und kämpferische wie zerbrechliche Schwertmädchen Lian, das ihn lehrt, Pflanzen und Tee zu kategorisieren. Doch es ist eine Liebe, die nicht sein darf, denn nicht nur trennen die beiden Welten voneinander – auf den Botaniker warten zuhause auch Ehefrau und Kinder …

Über die Autorin:

Nicole C. Vosseler, geboren 1972 am Rand des Schwarzwalds, finanzierte sich ihr Studium der Literaturwissenschaften und der Psychologie mit einer Reihe von Nebenjobs. Bereits früh für ihre Kurzprosa, für Essays und Lyrik ausgezeichnet, wandte sie sich später dem Schreiben von Romanen zu. Nicole C. Vosseler lebt in Konstanz, in einem Stadtteil, der ganz offiziell Paradies heißt. Wenn sie nicht an einem ihrer Romane arbeitet, reist sie mit der Kamera um die Welt, wo sie sich als selbsternannte Food-Ethnologin betätigt, trotz ihrer Höhenangst auch mal einen Vulkan besteigt und auch sonst das Abenteuer sucht.

Die Website der Autorin: nicole-vosseler.de

Die Autorin bei Facebook: facebook.com/Nicole-C-Vosseler

Die Autorin auf Instagram: instagram.com/nicolecvosseler/

Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin »Das Geheimnis des Perlenohrrings«, »Im Land der Teegärten« und »Die Hüterin der verlorenen Dinge«.

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eBook-Neuausgabe März 2025

Dieses Buch erschien bereits 2016 unter dem Titel »Der englische Botaniker« bei Harper Collins

Copyright © der Originalausgabe 2016 by Nicole C. Vosseler

Copyright © für die deutsche Ausgabe 2016 by HarperCollins

in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

Copyright © der Neuausgabe 2025 dotbooks GmbH, München

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Montasser Medienagentur, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (vh)

ISBN 978-3-98952-653-2

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Nicole C. Vosseler

Im Land der Teegärten

Roman

dotbooks.

Motto

Für alle Suchenden.

Für die Träumer.

Und für die Abenteurer des Geistes,

denen kein Meer zu weit,

kein Berg zu hoch und kein Weg zu lang ist.

Historie

(Substantiv, f.; gr. ἱστορία; lat. historia; fr. histoire)

1.Sammlung von Fakten und Ereignissen aus der Vergangenheit

2.Geschichtswissenschaft

3.Zeitspanne in der Vergangenheit

4.Abenteuerliche oder erdichtete Erzählung

Arthur Waldegrave-Fernsby,

An Essential Dictionary of the English Language, London, 1852

... aber Poeten waren auch noch nie Botaniker.

Charlotte Turner Smith, Beachy Head, 1807

Prolog

Geschichten keimen aus Körnchen von Tatsachen.

Geschichten wachsen und gedeihen unter den Elementen der Möglichkeit, im weiten Feld grenzenloser Vorstellungskraft. Treiben fantastisch anmutende Blüten und tragen Früchte von eigener Wahrhaftigkeit.

Wie diese Geschichte, die sich zugetragen und doch nicht zugetragen hat.

Damals.

Queen Victoria ist eine noch junge Königin, und die Daguerreotypie hat es gerade erst möglich gemacht, die Zeit in Grautönen und Sepia einzufrieren.

Eine Zeit, in der die bunten Flächen auf den Weltkarten noch weiß gefleckt sind.

Alexander Gordon Laing hat als erster Europäer die sagenhafte Stadt Timbuktu erreicht; zwei Jahre später ist René Caillié der erste Europäer, der lebend von dort zurückkehrt. Schon bald wird Johannes Rebmann der erste Weiße sein, der den Kilimanjaro erblickt, und nach David Livingstone werden sich auch Richard Francis Burton und John Hanning Speke aufmachen, die Quellen des Nils zu finden.

Terra incognita.

In Afrika. Amerika. Asien.

Unterdessen schwärmen die Untertanen Queen Victorias in die Wälder und Wiesen aus und fangen Schmetterlinge und Käfer; pressen Gräser und Blumen, um sie in ein Herbarium zu kleben. An den Küsten klauben sie Muscheln und Fossilien auf und versammeln sich abends im heimeligen Wohnzimmer um ein Mikroskop, das für wenig Geld zu haben ist.

Die Londoner Royal Botanical Gardens in Kew sind soeben erst für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden und werden innerhalb kurzer Zeit Hunderttausende Besucher im Jahr anlocken, mehr als Windsor Castle oder der Tower of London.

Es ist die große Stunde der Leidenschaft für die Natur, der unterhaltsamen und lehrreichen Lobpreisung ihres Schöpfers.

Während Charles Darwin in der Grafschaft Kent noch an seiner Theorie der Entstehung der Arten schreibt, ziehen Pflanzenjäger in die Welt hinaus, um die Sehnsüchte dieser Ära zu stillen und gleichzeitig neu zu entfachen.

Das Orchideendelirium und den Rosenwahn. Die Päonienmanie, das Palmenfieber und die Pteridomania – die Besessenheit von Farnen jedweder Gestalt.

Die Botanik ist zur Schatzsuche geworden.

Als im Namen zweier Pflanzen sogar Imperien in den Krieg ziehen, werden die Karten der Welt neu gezeichnet. Eine Tür öffnet sich, nur einen Spalt breit, doch weit genug, um einen Fuß hineinzusetzen.

In ein fernes, verbotenes Reich.

Irgendwo zwischen Legende und Wirklichkeit.

***

Hier sterben.

Im Bauch dieses Schiffs.

Ein Treibhaus, nicht aus Eisen und Glas und Sonnenlicht, sondern aus feuchtem Holz und Dunkelheit. In dem der Geruch von Bilgewasser und verrottendem Fisch wucherte. Das Fieberschweiß gären ließ und Atemdampf zu klebrigem Harz verdickte.

Dieser Lastkahn war ein elender Ort, um zu sterben. Als Fremder in einem noch fremderen Land, sechstausend Meilen fern von zu Hause.

Seine langen Beine hatten keinen Platz mehr in der Koje gefunden, die für Männer von niedrigerem Wuchs gebaut worden war. Nicht für einen Körper wie seinen, der von schottisch schroffer Grobknochigkeit war. Robust wie Unkraut nach einer Kindheit auf dem offenen Feld, der Lehrzeit in herrschaftlichen Gärten. Unter freiem Himmel und der Sonne, in frischer Luft, Wind und Regen abgehärtet, war er in dreißig Jahren nicht einen Tag krank gewesen.

Bis das Fieber kam.

Die Saat dafür musste er in Hongkong aufgelesen haben, in dieser kochenden Hitze, die aus der Luft zähes Gelee machte. An manchen Tagen hatte sein Thermometer vierundneunzig Grad Fahrenheit angezeigt, und nie war das Quecksilber unter die Marke von achtzig Grad gefallen, selbst in den Nächten nicht.

Ein Paradies für Fäulnis und Verfall, Fieber und Cholera.

Erst vor zweieinhalb Jahren, während des Krieges, war Hongkong für die Krone beschlagnahmt worden, und schon war der kleine englische Friedhof überfüllt, die Erde rot und frisch nach den jüngsten Begräbnissen: Major Pottinger. The Honourable J. R. Morrison. Mr Dyer, der lange in den Tropen, in Penang und Malacca, gelebt hatte, und Mr Stronach, die beide in Singapur an Bord der Emu gekommen waren.

Fremde hier wie er selbst und allzu flüchtige Bekanntschaften: heute gesund, morgen vom Fieber ergriffen und innerhalb weniger Tage dahingerafft. Hastig beerdigt unter einer Sonne, deren Gewalt von keinem noch so schmalen Schatten gemildert wurde.

Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass es ihm genauso erging.

Nur würde sein Grab das Südchinesische Meer sein, irgendwo zwischen Hongkong und Amoy.

Ein Narr war er gewesen, in dieses Abenteuer aufzubrechen.

Er war kein Abenteurer. Nur ein einfacher Gärtner, der das Gleichmaß seiner Tage schätzte und den langsamen, ruhigen Fluss der Jahreszeiten. Der noch nie über die britische Insel hinausgekommen war.

Wenigstens war für Jane und die Kinder – der Junge war noch ein ganz kleines Würmchen – gesorgt; dafür hatte er Vorkehrungen getroffen.

Er hatte um die Gefahr gewusst.

John Forbes konnte noch afrikanische Orchideen nach England schicken, bevor er am Ufer des Sambesi starb. Und als John Potts aus Indien zurückkehrte, hatte er nicht nur Primelsamen im Gepäck, sondern auch den Keim eines tödlichen Fiebers im Leib.

Trotzdem war er hierher aufgebrochen, kaum dass die Tinte unter dem Vertrag von Nanking getrocknet war, angelockt von der Aussicht auf unermesslichen Reichtum an Pflanzen.

China hatte der Welt den Pfirsich geschenkt und die Aprikose, verschiedene Zitrusfrüchte und den Rhabarber. Tigerlilien, Chrysanthemen und Hortensien.

Wie viel mehr mochte es noch zu entdecken geben in diesem monumentalen, dem Westen seit Jahrhunderten verschlossenen Reich?

Allein der Hafen von Canton war zugänglich gewesen, Umschlagplatz für Opium aus Indien, für Tee und die anderen Kostbarkeiten Chinas. Die Händler, die von dort zurückkehrten, versicherten, dass es die opulenten Päonien, mit denen das importierte Porzellan bemalt war, wirklich gab. Mit eigenen Augen hatten sie sie gesehen, die Kamelien und Magnolien, die prächtigen Rosen, die man zu Hause von den kunstvoll verzierten Fächern kannte, von Seidenstoffen und Tapeten, und sie berichteten von Gärten voller Wunder.

Ein Lebenstraum für jeden Botaniker.

Eine unglaubliche Chance für einen Gärtner wie ihn.

So erdverhaftet und nüchtern er auch war – als er, noch an Bord der Emu, nach den langen Wochen auf See die Berge und Täler Javas gesehen hatte, war er ins Schwelgen geraten. Nur von Deck aus, nur aus der Ferne. Üppig grüne Landschaften, über denen die Luft vibrierte vor Saftigkeit und die ahnen ließen, wie viele Nuancen dieses Grüns es dort geben musste. Wie viele Formen von Blättern. Welche Fülle an Blüten.

Was ihn dann erst in China, dem legendären Reich der Blumen, erwarten mochte!

Der Schock folgte jedoch wenige Tage später, als er den ersten Blick auf die chinesische Küste warf. Auf sonnenverbrannte Hügel, nackten roten Lehm und Granitbrocken. Eine Mondlandschaft, tot und leer bis auf ein paar verkrüppelte Kiefern, die um ihre kümmerliche Existenz rangen.

Dies konnte nicht das blühende Land sein, das man ihm versprochen hatte.

Er durfte hier nicht sterben.

Nicht bevor er wieder nach Hause zurückgekehrt war. Zu seiner Frau. Seinem kleinen Mädchen. Seinem Sohn, den er noch kaum kennengelernt hatte.

Nicht auf diesem elenden Kahn, der ihn mit seinem Schaukeln und Rollen noch kränker machte. An diesem Fieber, in dem er siedete wie ein Stück Fleisch im Topf. Das Muskeln, Sehnen und Knochen weichkochte. Seinen Verstand zerfaserte.

Er versuchte, die Namen der wenigen Pflanzen zu memorieren, die er in Hongkong gesammelt hatte, kaum ein Dutzend. Und scheiterte; dem Chaos des Fiebers hatten auch Systematik und Logik nichts entgegenzusetzen.

Er begann von tausend an rückwärts zu zählen. Seit Kindertagen seine Methode, Ordnung zu schaffen. Klarheit zu gewinnen, wenn botanische Namen und Fakten wie Bienen in seinem Kopf herumsurrten. Wenn er sich in einem Dickicht aus Gedanken und Fragen verfangen hatte und deshalb nicht schlafen konnte.

Aber er bekam die Zahlen, seine treuen Freunde, nicht zu fassen. Ausweichend und launisch zeigten sie sich; wie irrlichternde Glühwürmchen in seinem sich verdunkelnden Verstand.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Erscheinungsjahr
2025
ISBN (eBook)
9783989526532
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2025 (März)
Schlagworte
Liebesroman Historischer Roman Schicksalsroman Roman exotisch Janet MacLeod Trotter China-Roman 19. Jahrhundert Roman Tara Haigh Linda Holeman eBook
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Titel: Im Land der Teegärten - oder: Der englische Botaniker