Perfect Family
Thriller: Was hinter verschlossenen Türen passiert ...
Zusammenfassung
Nick Leary ist ein Vorzeigebürger: Erfolgreich im Geschäft, ein vorbildlicher Familienvater – er scheint alles zu haben, was man sich nur wünschen kann. Bis eine einzige Nacht alles verändert … Als ein Einbrecher im Haus der Learys einsteigt, ertappt Nick ihn auf frischer Tat. Dass die Begegnung für den 17-jährigen Dieb tödlich verläuft, bleibt ohne Konsequenzen für Nick – immerhin war es Notwehr. Doch seine Familie spürt, dass er seit diesem Tag wie ausgewechselt ist … Wird Nick seine weiße Weste behalten – oder wird die Enthüllung der Wahrheit auch seinen Untergang bedeuten?
»Martina Coles Romane haben einen unverwechselbaren, kraftvollen Stil.« The Times
Abgründige Spannung der britischen Bestsellerautorin – Fans von Catherine Shepherd werden begeistert sein!
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Über dieses Buch:
Nick Leary ist ein Vorzeigebürger: Erfolgreich im Geschäft, ein vorbildlicher Familienvater – er scheint alles zu haben, was man sich nur wünschen kann. Bis eine einzige Nacht alles verändert … Als ein Einbrecher im Haus der Learys einsteigt, ertappt Nick ihn auf frischer Tat. Dass die Begegnung für den 17-jährigen Dieb tödlich verläuft, bleibt ohne Konsequenzen für Nick – immerhin war es Notwehr. Doch seine Familie spürt, dass er seit diesem Tag wie ausgewechselt ist … Wird Nick seine weiße Weste behalten – oder wird die Enthüllung der Wahrheit auch seinen Untergang bedeuten?
Über die Autorin:
Martina Cole ist eine britische Spannungs-Bestsellerautorin, die bekannt für ihren knallharten, kompromisslosen und eindringlichen Schreibstil ist. Ihre Bücher wurden für Fernsehen und Theater adaptiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Martina Cole hält regelmäßig Kurse für kreatives Schreiben in britischen Gefängnissen ab. Sie ist Schirmherrin der Wohltätigkeitsorganisation »Gingerbread« für Alleinerziehende und von »Women's Aid«.
Die Website der Autorin: martinacole.co.uk/
Die Autorin bei Facebook: facebook.com/OfficialMartinaCole/
Bei dotbooks veröffentlichte Martina Cole »Die Gefangene«, »Die Tochter«, »Kidnapped«, »The Runaway«, »Eine irische Familie«, »Die Ehre der Familie«, und »Die Abgründe einer Familie«.
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eBook-Neuausgabe Januar 2025
Die englische Originalausgabe erschien erstmals 2004 unter dem Originaltitel »The Graft« bei Headline Book Publishing, London. Die deutsche Erstausgabe erschien 2006 unter dem Titel »Das Abbild« bei Heyne.
Copyright © der englischen Originalausgabe 2004 by Martina Cole
Copyright © der deutschen Erstausgabe 2006 by Wilhelm Heyne Verlag, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH Copyright © der Neuausgabe 2025 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung zweier Motives von © Ya Ali Madad / Being Imaginative / Adobe Stock sowie mehrerer Bildmotive von © shutterstock
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)
ISBN 978-3-98952-590-0
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Bei diesem Roman handelt es sich um ein rein fiktives Werk, das vor dem Hintergrund einer bestimmten Zeit spielt oder geschrieben wurde – und als solches Dokument seiner Zeit von uns ohne nachträgliche Eingriffe neu veröffentlicht wird. In diesem eBook begegnen Sie daher möglicherweise Begrifflichkeiten, Weltanschauungen und Verhaltensweisen, die wir heute als unzeitgemäß oder diskriminierend verstehen. Diese Fiktion spiegelt nicht automatisch die Überzeugungen des Verlags wider oder die heutige Überzeugung der Autorinnen und Autoren, da sich diese seit der Erstveröffentlichung verändert haben können. Es ist außerdem möglich, dass dieses eBook Themenschilderungen enthält, die als belastend oder triggernd empfunden werden können. Bei genaueren Fragen zum Inhalt wenden Sie sich bitte an info@dotbooks.de.
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Martina Cole
Perfect Family
Thriller
Aus dem Englischen von Lilo Kurzmüller
dotbooks.
Widmung
Für Christopher Wheatley
Es ehrt mich, deine Freundin sein zu dürfen.
Für Ricky und Maria
Wisst ihr noch, als wir Kinder waren ...
Prolog
In dem Zimmer war es so heiß wie in einem Ofen. Er spürte, wie ihm die Schweißtropfen übers Gesicht liefen, und wischte sie achtlos weg. Wenn es doch nur regnen würde, dachte er, wenn das Gewitter nur endlich losbrechen und alles vorbei sein würde.
Der Gedanke brachte ein Lächeln auf Nick Learys Gesicht.
Er war unruhig und konnte nicht schlafen, obwohl er sehr müde war. Zu viel ging ihm durch den Kopf.
Im Bett neben ihm lag seine Frau und schlief tief und fest. Ihr sanftes Schnarchen schien laut in der Stille. Wie immer hatte sie sich zu einem Ball zusammengerollt, ihre Gesichtszüge waren entspannt, was sich mit Tagesanbruch ändern würde. Selbst im Schlaf war ihre Frisur makellos. Tammy sah überhaupt nie unordentlich oder schlampig aus. Nick glaubte, dass nicht einmal ein tödlicher Frontalzusammenstoß mit einem anderen Auto eine Locke verschieben oder ihr Make-up ruinieren könnte. Sie würde sterben wie ein Filmstar. Leise ließ sie einen fahren, und Nick musste in der Dunkelheit grinsen. Sie würde vor Scham sterben, wenn er ihr davon erzählte. Tammy hasste alles, was mit Körperfunktionen zu tun hatte, und sie tat, was sie konnte, um die Tatsache zu verschleiern, dass sie wie jeder andere rülpsen, furzen und kacken musste. Sie rollte sich im Schlaf noch fester zusammen, und er lächelte.
Nick lag auf dem Rücken. Einen Unterarm hatte er über die Augen gelegt. Alles an ihm war groß: sein Körperbau und sein Selbstbewusstsein. Ihm eilte der Ruf voraus, ein harter Geschäftsmann und treuer Freund zu sein. Er legte Wert auf diesen Ruf und kultivierte ihn.
Nur selten tat er etwas, ohne auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein. Deshalb konnte er sich dieses Landhaus mit acht Zimmern und diesen Lebensstil leisten, um den ihn viele beneideten. Aber Nick hatte dafür geschuftet, hatte sich und seine Familie aus eigener Kraft die soziale Leiter emporgezogen – so hoch er nur konnte.
Entferntes Donnern drang an sein Ohr, und sein ganzer Körper entspannte sich. Sekunden später trommelte Regen gegen die Fensterscheiben, und beinahe hätte er gejauchzt vor Freude. Dafür hatte er gebetet, darauf hatte er gewartet und gleichzeitig gefürchtet, es könnte vergeblich sein. Sein Kopf schmerzte vor Anspannung. Das kam bei Gewitter oft vor, aber im Moment hatte er auch besonders viel um die Ohren. Wieder wälzte er sich unruhig im Bett herum.
»Bleib doch mal ruhig liegen, Nick, bitte.«
Obwohl Tammy verschlafen klang, hörte er doch die Ungeduld in ihrer Stimme.
»Entschuldigung, Tam.«
Er zwang seinen Körper zur Ruhe. Ein nächtlicher Streit mit Tammy fehlte ihm gerade noch. Am Tage machte ihm ihr nasaler Singsang nichts mehr aus, schließlich liebte er sie von Herzen. Aber nachts klang sie wie eine greinende cholerische Todesfee mit Zahnschmerzen. Man ließ sie also besser schlafen, besonders in einer stürmischen Nacht wie dieser, wenn einen Nacken und Schultern schmerzten und die Angst von einem Besitz ergriff.
Er schloss wieder die Augen, obwohl er wusste, dass er nicht schlafen würde.
Dann hörte er es.
Er öffnete die Augen und rührte sich nicht. Sein Körper war immer noch schweißbedeckt, doch plötzlich fröstelte ihn. Er lauschte konzentriert, jede Faser seines Selbst alarmiert.
Direkt über ihnen krachte ein Donnerschlag und beinahe im gleichen Augenblick erhellte der Blitz den Raum. Leise glitt er aus dem Bett und schlich auf Zehenspitzen über das Parkett zur Schafzimmertür. Im Flur brannte das Nachtlicht, der Spalt unter der Tür war erleuchtet. Der Lichtstreifen reichte Nick zur Orientierung.
Lautlos erreichte er den Flur.
Der Regen war heftiger geworden, das Haus war vom Geräusch der trommelnden Tropfen erfüllt.
Als er wieder das schwache Geräusch einer Bewegung hörte, blieb er wie angewurzelt stehen. Jemand war im Erdgeschoss. Schubladen wurden geöffnet und wieder geschlossen. Das Herz schlug ihm so heftig in der Brust, dass er glaubte, jeder andere im Haus müsste es hören. Er kam an den Zimmern seiner Söhne vorbei und stellte erleichtert fest, dass die Türen verschlossen waren.
Am oberen Treppenabsatz blieb er wieder stehen und lauschte. Dann bewegte er sich so leise wie möglich die Treppe hinunter. Unten angekommen tastete er nach dem Schirmständer, fühlte den Griff des Baseballschlägers und zog ihn langsam heraus. Für eine Situation wie diese hatte er ihn einst dort bereitgestellt.
Das Haus war groß und stand auf einem fast sieben Hektar großen Grundstück, das nicht leicht zugänglich war. Die Tore waren elektronisch gesichert und gesteuert. Wer sich nicht vorher anmeldete, kam nicht herein.
Nick sah sich in der dunklen Diele um, von der drei Doppeltüren abgingen. Sie führten zum Wohnzimmer, zum Fernsehzimmer und zum Esszimmer. Eine weitere Treppe ging von der Diele aus in den Keller des Hauses. Zwei einfache Türen führten in die Küche und das Arbeitszimmer, neben dem noch eine gut bestückte Bibliothek lag. Die Geräusche aber kamen aus dem Arbeitszimmer.
Dort wo auch Nicks Safe war.
Er schlich über den Dielenboden. Er spürte seinen Herzschlag im Mund. Das Schlucken bereitete Mühe. Für einen Moment hatte das Gewitter innegehalten, um nun noch heftiger zuzuschlagen. Der Wind zerrte an den Ecken des Hauses und erfüllte es mit einem beängstigenden Heulen. Und Nick hatte weiß Gott Angst. Mehr Angst als je zuvor in seinem Leben.
Er wollte sich umdrehen und weglaufen, doch der Gedanke an Tammy und die Kinder hielt ihn zurück.
Die Tür zum Arbeitszimmer stand einen Spalt offen. Er versuchte hindurchzuspähen und stieß sie dann noch weiter auf.
Jemand stand am Kamin. Ganz in Schwarz und mit Skimaske. In der Hand eine große Pistole. Als Nick durch den Raum auf ihn zustürmte, wollte der Einbrecher die Hand mit der Pistole heben, aber Nick traf den Arm mit voller Wucht, und er hörte den Knochen brechen. Der Mann ging zu Boden, und Nick schlug wieder und wieder auf ihn ein, auf den Kopf, den Rumpf, so fest er nur konnte. Dieses verdammte Schwein würde nicht mehr aufstehen, dafür wollte er schon sorgen. Endlich ließ er schwer atmend von dem Einbrecher ab.
Der Mann bewegte sich nicht mehr. Nick trat einen unsicheren Schritt zur Seite, um die Schreibtischlampe anzumachen, und sah in diesem Moment Tammy flankiert von den Kindern in der Tür stehen. Die kleinen Gesichter der Jungs waren weiß vor Angst und Schock. Obwohl er noch unter dem schrecklichen Eindruck seiner Tat stand, wurde Nick bewusst, wie hübsch seine Söhne waren. Er ließ den blutigen Baseballschläger fallen, lief auf seine Familie zu und umarmte alle drei so fest er konnte.
»Es ist alles okay, keine Angst, alles ist okay.«
Er sagte das so oft, dass es wie ein Mantra klang, dabei zitterte seine Stimme. Dann schob er alle aus dem Arbeitszimmer durch die Diele in die Küche und betätigte auf dem Weg jeden Lichtschalter, an dem sie vorbeikamen. Licht. Sie brauchten jetzt unbedingt Licht. Die Jungs kniffen verwirrt die Augen zusammen, und Nick schenkte ihnen ein nervöses Lächeln.
»Es ist alles gut, Jungs. Ich bin ja da. Euch wird nichts passieren.«
Er drückte die beiden blonden Schöpfe an sich und fühlte das Beben ihrer schmalen Schultern.
»Was ist passiert, Nick? Was soll die Scheiße?«
Tammy zog die Kinder von ihm weg und starrte unablässig auf die Tür, als befürchtete sie, dass der unheimliche Eindringling jede Sekunde dort auftauchen könnte. Ihre Zähne klapperten.
»Nur ein Einbrecher, Liebling, ich hab ihn auf frischer Tat ertappt ... «
Nicks Stimme verlor sich in unverständlichem Gemurmel, und er griff nach dem Telefon an der Wand.
»Was tust du da?«
»Ich rufe die Polizei, Liebling.«
Tammy starrte weiter zur Tür.
»Und wenn er wieder zu sich kommt ...«
Erst jetzt fingen die Kinder richtig an zu weinen.
Nick schüttelte den Kopf und versuchte so gelassen und überzeugend wie möglich zu klingen. »Der kommt nicht wieder zu sich, Liebling, das verspreche ich dir.«
Eine Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung, und Nick hob die Hand um seine Familie zum Schweigen zu bringen.
»Hallo, ist da die Polizei? Wir haben einen Einbrecher im Haus. Ich hab das Schwein voll erwischt ...«
Er plapperte wirr drauflos, merkte, dass es sinnlos war, und gab den Hörer an seine Frau weiter.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Neuausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2025
- ISBN (eBook)
- 9783989525900
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2024 (Dezember)
- Schlagworte
- Spannung Thriller Kindesmord Thriller Mafia-Thriller England-Thriller Domestic Noir Thriller Catherine Shepherd Cara Hunter Louise Jensen eBook