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Das Weingut Montillac - Das Leuchten des Mutes

Roman | Das blaue Fahrrad 3

©2025 466 Seiten
Reihe: Das blaue Fahrrad, Band 3

Zusammenfassung

Ein Tanz am Abgrund …

Frankreich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs: Die junge Winzerin Léa Delmas muss verzweifelt mitansehen, wie ihr Weingut Montillac, das Erbe und der Stolz ihrer Familie, niederbrennt. Sie ist am Boden zerstört – doch ihr Lebenswille ist ungebrochen. Mutig kämpft sie weiter für die Résistance und bahnt sich ihren Weg über das befreite, aber kriegserschütterte Paris nach Berlin, wo der Krieg noch immer tobt. Dabei ist sie jederzeit fest entschlossen, für die Zukunft ihrer Heimat ihr Leben zu riskieren – und für ihre Liebe …

Der dritte Band der Reihe »Das blaue Fahrrad« wird Fans von Julia Kröhn, Linda Winterberg und Ellin Carsta mitfiebern lassen!


  • Eine dramatische Frauensaga um die junge Winzerin Léa Delmas, die in den Wirren des Kriegs der Stimme ihres Herzens folgt.

  • Handlungsort und -zeit: Bordeaux, Frankreich; 2. Weltkrieg

  • Die französische Antwort auf »Vom Winde verweht«

  • Der erste Band der Reihe wurde unter dem Titel »Das blaue Fahrrad« verfilmt und international bekannt.


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Frankreich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs: Die junge Winzerin Léa Delmas muss verzweifelt mitansehen, wie ihr Weingut Montillac, das Erbe und der Stolz ihrer Familie, niederbrennt. Sie ist am Boden zerstört – doch ihr Lebenswille ist ungebrochen. Mutig kämpft sie weiter für die Résistance und bahnt sich ihren Weg über das befreite, aber kriegserschütterte Paris nach Berlin, wo der Krieg noch immer tobt. Dabei ist sie jederzeit fest entschlossen, für die Zukunft ihrer Heimat ihr Leben zu riskieren – und für ihre Liebe …

Über die Autorin:

Régine Deforges (1935–2014) war eine französische Journalistin und Autorin. Ihr Romandebüt »Das blaue Fahrrad«, inspiriert vom Klassiker »Vom Winde verweht«, avancierte in Frankreich zu einem Bestseller und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Als eine der ersten Frauen gründete sie einen Verlag in Frankreich und engagierte sich fortan leidenschaftlich für den Feminismus.

Bei dotbooks erschienen außerdem ihre Romane »Das Weingut Montillac – Das Flüstern der Hoffnung«, »Das Weingut Montillac – Die Stimme des Schicksals« und »Das Weingut Montillac – Das Leuchten des Mutes« als eBook.

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eBook-Ausgabe März 2025

Die französische Originalausgabe erschien erstmals 2002 unter dem Originaltitel »Le Diable en rit encore« bei Libraire Arthème Fayard, Paris. Die deutsche Erstausgabe erschien 2002 unter dem Titel »Das rote Leuchten« bei Ullstein

Copyright © der französischen Originalausgabe 2002 Libraire Arthème Fayard

Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung von Libraire Arthème Fayard.

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2002 by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin

Erschienen im Ullstein Taschenbuch Verlag

Copyright © der deutschen eBook-Erstausgabe 2022 Régine Deforges und SAGA Egmont

Copyright © der eBook-Neuausgabe 2025 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung zweier Motive von Adriana / BornHappy/Adobe Stock sowie mehrerer Bildmotive von © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ae)

ISBN 978-3-98952-463-7

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/support-children-and-young-people. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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Regine Deforges

Das Weingut Montillac – Das Leuchten des Mutes

Roman | Das blaue Fahrrad 3

Aus dem Französischenvon Hild Wollenhaupt

dotbooks.

Widmung

Für meinen Vater,

für meinen Sohn Franck

Motto 1

Wo wir sind, da ist immer vorn,

Und der Teufel, der lacht nur dazu.

Ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha!

Motto 2

»Nun tut die Zeit ihr Werk. Eines Tages werden die Tränen versiegt, das Wüten erloschen, die Gräber eingeebnet sein. Doch Frankreich wird bleiben.«

Charles de Gaulle,
Kriegserinnerungen

Kapitel 1

Für Léa begann eine lange Zeit des Wartens.

Das Wetter, das zum Jahresbeginn 1944 mild und regnerisch gewesen war, wurde mit dem 14. Februar schlagartig kälter und das Thermometer zeigte morgens minus 5 Grad. Vierzehn Tage lang lieferte sich der Nordwind mit dem Schnee ein Duell. Mitte März wurde es endlich wärmer und es war zu spüren, dass der Frühling nahte. Auf Montillac befragte Fayard besorgt den Himmel. Keine einzige Wolke; es hatte schon lange nicht mehr geregnet. Die Trockenheit brachte die Landwirte zur Verzweiflung, denn sie wussten nicht mehr, wie sie ihr Vieh ernähren sollten, und fürchteten um die künftige Heuernte.

Das Verhältnis zwischen den Bewohnern des »Schlosses« und Fayard, dem Verwalter und Kellermeister, war gespannt, seit ein Finanzexperte die Bücher des Weinguts einer eingehenden Prüfung unterzogen hatte. Der Meister der Reben hatte seine Weinverkäufe an die Besatzungsbehörden eingestehen müssen, die er trotz des von Léa – und zuvor bereits von ihrem Vater – ausgesprochenen Verbots durchgeführt hatte. Zu seiner Verteidigung hatte der gute Mann angeführt, dass Montillac das einzige Weingut der Gegend sei, das seinen Wein nicht an die Deutschen verkaufe, dass man ihnen im Übrigen bereits lange vor dem Krieg Wein verkauft hätte und die meisten der in der Region stationierten hochrangigen Boches in ihren Heimatorten bedeutende Weinhändler seien, von denen viele seit über zwanzig Jahren Geschäftspartner in Bordeaux hatten. Mit einigen hätten sogar langjährige Beziehungen bestanden. Erinnerte sich denn Mademoiselle Léa nicht mehr an den alten Freund von Monsieur d’Argilat, der 1940 während der Weinlese gekommen war, um auf Montillac guten Tag zu sagen?

Léa erinnerte sich sehr wohl daran. Und sie erinnerte sich auch, dass ihr Vater und Monsieur d’Argilat den braven Münchner Händler, der zum Wehrmachtsoffizier mutiert war, gebeten hatten, sie für die Dauer des Krieges nicht mehr zu besuchen. Fayard bekannte, die Erlöse aus diesen Verkäufen mit Rücksicht auf gewisse Ideen Mademoiselle Léas »auf die Seite« gelegt zu haben, behauptete jedoch, stets die Absicht gehabt zu haben, ihr diese Gelder auch wieder auszuhändigen. Ein Teil dieser Beträge sei schließlich auch für Wartung und Erneuerung von Geräten und Material verwendet worden. Mademoiselle Léa hatte ja keine Vorstellung, was Weinfässer heutzutage kosteten!

O doch! Léa wusste durchaus, was die Dinge kosteten. Der dicke Scheck, den ihr François Tavernier ausgestellt hatte, war von dem alten Bankier in Bordeaux erleichtert entgegengenommen worden. Er hätte nur höchst ungern die Tochter seines alten Schulfreundes wegen ungedeckter Schecks und nicht eingelöster Wechsel gerichtlich verfolgen lassen. Unglücklicherweise waren die Dachziegel des rechten Flügels des Hauses von einem nächtlichen Sturm heruntergeweht worden, und so waren die Gutskonten erneut in den roten Zahlen. Der von Tavernier geschickte Finanzexperte hatte ihnen eine Summe vorgestreckt – im guten Glauben, diese bald durch Tavernier zurückerstattet zu bekommen. Doch weder der Experte noch Léa hatten seit Mitte Januar etwas von ihm gehört. Jetzt war es schon Ende März.

Der Finanzexperte beendete seine Arbeit und riet, in Anbetracht der Situation entweder mit Fayard zu verhandeln oder ihn wegen Unterschlagung anzuzeigen. Léa wies sowohl den einen wie den anderen Vorschlag zurück. Ohne den kleinen Charles, der mit seinen Spielen und seinem Juchzen ein wenig Fröhlichkeit ins Haus brachte, wäre die Atmosphäre auf Montillac sehr düster gewesen. Doch jede der Frauen bemühte sich, ihre Sorgen vor den anderen zu verbergen. Nur Bernadette Bouchardeau ließ hin und wieder eine Träne über ihre magere Wange rinnen. Camille d’Argilat lebte Tag und Nacht nur für die von Radio London ausgestrahlten Meldungen, in der Hoffnung, so ein Lebenszeichen von Laurent zu erhalten. Sidonie hatte seit dem Tod von Doktor Blanchard deutlich an Kraft verloren. Sie schleppte sich täglich von ihrem Bett zu einem Lehnstuhl, der vor der Haustür platziert war. Von dort blickte sie auf das Gut und die weite Ebene, über der der Rauch der Schornsteine von Saint-Macaire und Langon aufstieg. Das Rattern der die Garonne überquerenden Eisenbahnzüge unterbrach ihre stillen und einsamen Stunden. Die alte Köchin wäre viel lieber nach Bellevue zurückgekehrt. Ruth brachte ihr jeden Tag das Essen und Léa, Camille und Bernadette schauten abwechselnd für ein paar Minuten bei ihr herein. Dann brummelte Sidonie, die Damen verschwendeten nur ihre Zeit, sie hätten Besseres zu tun, als sich um eine schwäche Alte zu kümmern. Doch alle wussten, dass einzig diese Besuche sie noch am Leben hielten. Selbst die sonst so abgeklärte Ruth war von dieser Atmosphäre des Trübsinns und der Sorgen ergriffen worden. Erstmals seit Beginn des Krieges fürchtete auch sie sich. Die Angst, plötzlich die Gestapo oder die Miliz auftauchen zu sehen, brachte die bodenständige Elsässerin um den Schlaf.

Um die Zeit totzuschlagen, stürzte sich Léa mit wütendem Eifer darauf, den Gemüsegarten umzugraben und das Unkraut unter den Weinstöcken auszureißen. Wenn das nicht genügte, um ihren Körper zu erschöpfen und ihren Geist zu ermüden, radelte sie kilometerweit durch die hügelige Landschaft. Nach ihrer Rückkehr ließ sie sich auf das Sofa im Arbeitszimmer ihres Vaters fallen und sank in einen unruhigen Schlaf, ohne Erholung zu finden. Wachte sie auf, stand fast immer Camille mit einem Glas Milch oder einem Teller Suppe neben ihrem Lager. Die beiden Freundinnen tauschten ein Lächeln und betrachteten lange schweigend das im Kamin prasselnde Feuer. Wenn das Schweigen drückend wurde, schaltete eine von ihnen den großen Radioapparat, der auf einer Kommode nahe dem Sofa thronte, ein und versuchte London zu bekommen. Wegen der Störungen wurde es immer schwieriger, die ersehnten Stimmen, die von Freiheit sprachen, deutlich zu verstehen.

»Ehre und Vaterland. François Morland, ein den Stalags Entkommener, Mitglied des Führungskomitees der Vereinigung der Kriegsgefangenen in Frankreich, spricht zu Ihnen:

›Liebe heimgekehrte und entkommene Kriegsgefangene, Kameraden der Widerstandsgruppen. Zuerst möchte ich euch die gute Nachricht verkünden ...‹«

Knistern überdeckte die Stimme des Redners.

»Es ist immer das Gleiche: Nie erfahren wir die gute Nachricht«, schimpfte Léa und versetzte dem Apparat mehrere Fausthiebe.

»Lass das, du weißt doch, dass es nichts nützt«, sagte Camille und schob ihre Freundin sanft beiseite. Dann schaltete sie den Apparat mehrmals ein und wieder aus. Sie wollte schon aufgeben, als dieselbe Stimme wieder zu hören war:

»In eurem Namen habe ich General de Gaulle von dem Glauben gesprochen, der euch beseelt. In eurem Namen habe ich Kommissar Frenay, einem Entkommenen wie wir, berichtet, was uns am Leben erhält. Doch diese Männer, denen es zur Ehre gereicht, stets an die Zukunft geglaubt zu haben, wussten bereits, welche Hoffnungen wir in uns tragen ...«

Die Störungen verstärkten sich, so dass nur noch einige Satzfetzen durchkamen, hörten dann aber plötzlich auf.

»... Doch ihr Anspruch geht noch weiter und ist noch umfassender. Weil sie in den Lagern und in den Trupps sich gegenseitig schätzen gelernt haben, streben sie nach einem Vaterland, das von allen Anzeichen der Erschöpfung und des Alterns befreit ist. Weil sie sich zusammengefunden haben, streben sie nach einem Vaterland, in dem alle Klassen, Kategorien, Hierarchien eingebunden sind in eine Gerechtigkeit, die stärker ist als alle Wohltätigkeiten. Weil sie in den Städten und Regionen ihres Exils mit Männern aller Rassen und Nationen das gleiche Elend geteilt haben, wollen sie auch die Annehmlichkeiten eines zukünftigen Lebens mit ihnen teilen.

Ja, meine Kameraden, für alle und für all dies kämpfen wir. Erinnern wir uns des Schwurs, den wir geleistet haben, als wir abfuhren und die Unsrigen zurückließen. Sie baten uns: Vor allem enttäuscht uns nicht und sagt Frankreich, dass es uns mit seinem schönsten Gesicht empfangen soll.

Entkommene, Heimgekehrte, Angehörige der Hilfsorganisationen und der Widerstandsgruppen: Der Augenblick ist gekommen, dieses Versprechen einzulösen.«

»Noch ein Idealist!«, rief Léa aus. »Ah, es ist ja auch wirklich schön, das Gesicht Frankreichs. Dieser Morland soll nur kommen und sich anschauen, wie dieses schöne Gesicht aussieht: aufgedunsen von Furcht, Hass und Neid, der Blick verschlagen und der Mund triefend von Verleumdungen und Denunziationen.«

»Beruhige dich! Du weißt sehr wohl, dass Frankreich nicht nur aus solchen Leuten besteht, sondern auch aus Männern und Frauen wie Laurent, François, Lucien, Madame Lafourcade.«

»Na, wenn schon!«, schrie Léa. »Die werden alle sterben oder sind schon tot. Nur die anderen werden überleben.«

Camille wurde bleich. »Oh, sei still! Sag so etwas nicht!«

»Psst! Jetzt kommen die persönlichen Botschaften.«

Sie beugten sich so dicht zu dem Apparat, dass ihre Köpfe das polierte Holz berührten.

»Alles schwillt gegen mich an, alles bedrängt mich, alles versucht mich ... Ich wiederhole: Alles schwillt gegen mich an, alles bedrängt mich, alles versucht mich ... Die Enten von Ginette sind gut angekommen ... Ich wiederhole: Die Enten von Ginette sind gut angekommen ... Barbaras Hündin hat drei Junge ... Ich wiederhole: Barbaras Hündin hat drei Junge ... Laurent hat sein Glas Milch ausgetrunken ... Ich wiederhole ...«

»Hast du das gehört?«

»Laurent hat sein Glas Milch ausgetrunken ...«

»Er lebt! Er lebt!«

Lachend und weinend zugleich fielen sie einander in die Arme. Laurent d’Argilat war wohlauf. Dies war eine der vereinbarten Botschaften, um sie wissen zu lassen, dass sie sich nicht zu sorgen brauchten.

In dieser Nacht schliefen Léa und Camille tief und friedvoll. Eine Woche nach Ostern kam ihr Freund Robert, der Metzger von Saint-Macaire, der bei der Flucht von Pater Adrien Delmas mitgewirkt hatte, in seinem Lieferwagen zu Besuch. Das Auto machte mit seinem Holzvergaser einen solchen Krach, dass man bereits Minuten vorher von seinem Erscheinen unterrichtet war. Als das Gefährt auf dem Gut ankam, standen Camille und Léa bereits auf der Schwelle der Küchentür.

Robert, der ein in ein schneeweißes Tuch gehülltes Paket trug, kam mit breitem Lächeln auf sie zu.

»Guten Tag, Madame Camille, guten Tag, Léa.«

»Guten Tag, Robert. Ich freue mich, Sie zu sehen. Es ist schon bald ein Monat, dass Sie nicht mehr hier waren.«

»Ach, Madame Camille, heutzutage kann man nicht einfach tun, was man möchte. Darf ich eintreten? Ich habe Ihnen einen schönen Braten mitgebracht und Kalbsleber für den Kleinen. Mireille hat mir noch eine Hasenterrine dazugepackt. Die wird Ihnen schmecken.«

»Danke, Robert. Wenn Sie nicht wären, würde es hier nicht oft Fleisch zu essen geben. Wie geht es Ihrem Sohn?«

»Gut, Madame Camille, gut. Er schreibt, es sei ziemlich hart und er hätte sehr unter seinen Erfrierungen gelitten, aber jetzt geht es ihm besser.«

»Guten Tag, Robert. Trinken Sie eine Tasse Kaffee?«

»Guten Tag, Mademoiselle Ruth. Sehr gern. Ist es echter?«

»Fast«, antwortete die Haushälterin und ergriff die Kaffeekanne, die auf dem Herd warm gehalten wurde.

Der Metzger setzte seine Kaffeeschale ab und fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen.

»Sie haben Recht, es ist fast echter. Kommen Sie bitte näher, ich habe Ihnen etwas Wichtiges zu sagen. Also: Gestern habe ich eine Nachricht von Pater Adrien erhalten. Möglicherweise taucht er bald wieder in dieser Gegend auf.«

»Wann?«

»Das weiß ich nicht. Es ist gelungen, den Brüdern Lefèvre zur Flucht aus dem Hospital zu verhelfen.«

»Wie geht es ihnen?«

»Sie werden von einem Arzt in der Nähe von Dax behandelt. Sobald sie wieder wohlauf sind, kehren sie zur Widerstandsgruppe von Dédé le Basque zurück. Erinnern Sie sich an Stanislas?«

»Stanislas?«, fragte Léa.

Details

Seiten
Erscheinungsform
eBook-Ausgabe
Erscheinungsjahr
2025
ISBN (eBook)
9783989524637
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2025 (März)
Schlagworte
Frauensaga Schicksalsroman Liebesroman 2. Weltkrieg Roman Julia Kröhn Linda Winterberg Ellin Carsta Vom Winde verweht Neuerscheinung eBook
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Titel: Das Weingut Montillac - Das Leuchten des Mutes