Zusammenfassung
Die junge Katharina träumt davon, die Welt zu bereisen. Doch es ist das Jahr 1691, und als unverheiratete Frau hat sie keine Freiheiten. Trotzdem ist sie schockiert, zu welchem Schicksal ihr Vater sie verurteilt: Er hat ihre Hand einem reichen, aber alten Kaufmann versprochen – und Katharina sieht keinen anderen Ausweg als zu fliehen. Als Mann verkleidet wird sie der Gehilfe des Arztes Dr. Martin Liebau und schifft sich mit ihm auf einem Ostindiensegler nach Japan ein. Verzaubert von der Schönheit des exotischen Landes erkundet sie die Insel, die keine Europäerin je betreten durfte. Aber kann sie wirklich für immer verbergen, dass sie eine Frau ist – auch vor dem jungen Arzt, der ihr Herz heimlich höher schlagen lässt?
Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der mitreißende Schicksalsroman »Kirschblüten im Wind« von Susanne Wahl wird Fans der Serie »Shogun« und von Linda Holeman und Catherine Tarley begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Über dieses Buch:
Die junge Katharina träumt davon, die Welt zu bereisen. Doch es ist das Jahr 1691, und als unverheiratete Frau hat sie keine Freiheiten. Trotzdem ist sie schockiert, zu welchem Schicksal ihr Vater sie verurteilt: Er hat ihre Hand einem reichen, aber alten Kaufmann versprochen – und Katharina sieht keinen anderen Ausweg als zu fliehen. Als Mann verkleidet wird sie der Gehilfe des Arztes Dr. Martin Liebau und schifft sich mit ihm auf einem Ostindiensegler nach Japan ein. Verzaubert von der Schönheit des exotischen Landes erkundet sie die Insel, die keine Europäerin je betreten durfte. Aber kann sie wirklich für immer verbergen, dass sie eine Frau ist – auch vor dem jungen Arzt, der ihr Herz heimlich höher schlagen lässt?
Über die Autorin:
Susanne Wahl, geboren 1955 in Erlangen, studierte Ethnologie und Antropologie. Sie bezeichnet sich selbst als »Spätberufene« und unternahm erst nach ihrem 46. Geburtstag erste Schreibversuche. Seitdem hat sie zahlreiche Romane unter ihrem eigenen Namen und unter einem Pseudonym veröffentlicht. Susanne Wahl lebt mit ihrer Familie in Aach unweit der Schweizer Grenze. In ihrem großen Garten fand sie unter anderem auch die Inspiration zu ihren Romanen »Rosenduft und Koriander« und »Der Zauber des vergessenen Gartens«.
Susanne Wahl veröffentlichte bei dotbooks bereits die Liebesromane »Rosenduft und Koriander«, »Der Zauber des vergessenen Gartens« und den Australienroman »Im Land des roten Eukalyptus«.
Die Autorin im Internet: susannewahl.com
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eBook-Neuausgabe August 2024
Copyright © der Originalausgabe 2009 by Susanne Wahl und Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House
Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Gromovataya, Pawel Kazmierczak, Sonja Karin Music, takayuki, GagliardiPhotography, Sean Pavone, Emilio 100, Peter Lundgren, nafia_if
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ae)
ISBN 978-3-98952-173-5
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Susanne Wahl
Kirschblüten im Wind
Roman
dotbooks.
PROLOG
Der Mann trug einen ausladenden Strohhut tief ins Gesicht gezogen. Sein schlichter Kimono, das einfache Bündel auf dem Rücken hätten auf einen Bauern schließen lassen, wenn nicht die elegante Selbstsicherheit, mit der er auf der Straße in Richtung Shimonoseki wanderte, eine andere Sprache gesprochen hätte. Kawaguchi Yorimoto umgab trotz der betont unauffälligen Erscheinung die Aura des hochgeborenen Samurai. Keiner der Entgegenkommenden hatte auch nur einen Moment gezögert, zur Seite zu treten und ihm den Respekt zu bezeugen, der einem Angehörigem seiner Klasse zustand.
Yorimoto registrierte erleichtert, dass der rege Verkehr deutlich nachgelassen hatte, aber es waren immer noch zahlreiche Reisende unterwegs. Hauptsächlich bürgerliche Familien – vermutlich strebten sie zu den Kirschblütenfesten, die hier im milden Klima von Japans Süden mit Begeisterung gefeiert wurden. Seit es den wohlhabenderen Handwerker- und Kaufmannsfamilien gestattet war, zu diesem Anlass die ursprünglich dem Adel vorbehaltenen fürstlichen Gärten zu betreten, machten sie mit fast kindlicher Fröhlichkeit von diesem Privileg Gebrauch. Ihre unverfälschte Freude an der schneeweißen und rosafarbenen Blütenpracht unterschied sich in seinen Augen wohltuend von der Blasiertheit der Höflinge.
Er hatte diese Tage im Frühjahr immer geliebt. Vielleicht, weil sie so schnell vorüberflogen. Schon bald würden die kurzlebigen Blüten sich mit dem Wind über das Land verteilen, spurlos vertrocknen in der Hitze des Sommers, die sie ankündigten wie schmelzender Schnee.
Yorimoto erschauerte bei der Erinnerung an die Bilder, die sich daraufhin in seinem Kopf breitmachten. Als er vor anderthalb Monden Edo verlassen hatte, hatte noch Schnee gelegen. Zwar nicht so viel und nicht so blendend weiß wie in dem kleinen Ort an der nördlichen Grenze, in den ihn sein letzter Auftrag geführt hatte und in dem alle Konturen verwischten, als ob die normale Welt dort aufgehört hätte zu existieren. Aber auch der rußgraue und mit Urinspuren der unzähligen Straßenhunde versetzte Schnee war Schnee. Und er konnte den Anblick von Schnee nicht mehr ertragen.
Trotz der Bedenken der Hofärzte war er aufgebrochen. Er hatte darum gebeten, sich dem Haushalt seines Bruders Munetsune, des Gouverneurs von Nagasaki, anschließen zu dürfen, und es war ihm gestattet worden. Die Reisesänfte und den Begleittrupp der kaiserlichen Wache, die ihm als letzte Gunst angeboten worden waren, hatte er so höflich wie entschieden abgelehnt. Wenn es seine Bestimmung war, auf dieser Reise zu sterben, dann würde es geschehen. Als Samurai hätte er die Möglichkeit gehabt, den Tod zu suchen. Doch da es sein Wunsch war zu sterben, wäre ein solcher Tod nicht verdienstvoll, und so zwang er sich, seinen Körper mit Nahrung und Schlaf bei Kräften zu halten. Die Herbergen, die in bequemen Tagesetappen zu erreichen waren, hatte er gemieden. Die laute Geschäftigkeit, die aufdringliche Fürsorglichkeit der Wirte waren ihm unerträglich erschienen. Stattdessen hatte er in Klöstern Zuflucht gesucht.
In dem Konvent, den er heute im Morgengrauen verlassen hatte, hatte der Abt einen Gedanken geäußert, der ihn nicht mehr losließ. Der alte Mann mit dem sanften Lächeln hatte sich nicht damit begnügt, mit ihm für die Seelen seiner Opfer zu beten.
»Erzählt mir alles ganz genau«, hatte er gesagt, »und lasst nichts aus. Ich habe Zeit. Einen Tag, zwei Tage, so viel Ihr benötigt.«
Und Kawaguchi Yorimoto, der langjährige Todesbote des Shoguns, hatte dankbar, fast demütig gehorcht. Hatte vor dem ehrwürdigen Abt nichts beschönigt und ihm nichts verschwiegen. Auch nicht seinen unbändigen Stolz, als er aus so vielen Anwärtern für das Amt des Kaishakunin erwählt wurde. Das Amt war eine hohe Ehre. Nur der beste Schwertkämpfer durfte im Namen der Tokugawa-Shogune den endgültigen Todesstreich führen, der einen zum Seppuku verurteilten Samurai von seinen Qualen erlöste.
Nach den ersten Jahren war der anfängliche Stolz dem Widerwillen vor sich selbst gewichen. Nicht sofort, eher schleichend. Die Todesurteile waren alle vom höchsten Rat unterschrieben und besiegelt gewesen und dennoch waren ihm Zweifel gekommen: Sie betrafen den alten Mann, dessen einziges Vergehen es gewesen war, dem Landhunger eines Hofschranzen im Wege zu stehen; den Samurai, der sich geweigert hatte, seine Bauern dem Hungertod auszuliefern, und deswegen seine Reissteuer nicht hatte bezahlen können; den Sohn des Clanführers, der den Geliebten des Shoguns verächtlich behandelt hatte.
Mit den Jahren hatte er das Zeremonialgewand mit dem Malvenwappen hassen gelernt. Aber es gab keine ehrenvolle Möglichkeit, das Amt niederzulegen, wenn der Shogun ihn nicht von sich aus entließ. Er konnte sich seiner Pflicht nicht entziehen – die Karriere seines jüngeren Bruders Munetsune wäre sonst gefährdet gewesen. Der ehrgeizige Statthalter hatte die Tochter des Präfekten von Kyoto geheiratet, deren Familie bei Hof über großes Ansehen verfügte. Seine Kinder würden den Namen Kawaguchi fortführen.
Er selber hatte sich entschieden, auf Ehefrau und Kinder zu verzichten. Die Seelen derer, für deren Tod er verantwortlich war, wären eine zu große Belastung für ein normales Leben gewesen. Welcher Frau war es schon zuzumuten, tagtäglich mit dem Tod konfrontiert zu werden?
Ironischerweise war es der Geist einer Frau gewesen, der ihm die Freiheit geschenkt hatte.
Die kleine Burg im Norden von Edo hatte sich in nichts von den unzähligen Lehen unterschieden, die er im Laufe seines Lebens betreten hatte. Er war durch keine Vorahnung gewarnt worden. Wie immer hatte er unbeweglich hinter dem in fleckenloses Weiß gekleideten Todgeweihten gestanden und reglos darauf gewartet, dass er sich den Dolch in seinen Leib stieß. Inzwischen war er gut darin, seinen Geist abzuschotten, in einen schwarzen Kasten in seinem Inneren einzuschließen. Sein Körper funktionierte mit tödlicher Präzision. Aber diesmal hatte etwas den schwarzen Kasten zersprengt: Als der kopflose Rumpf zur Seite fiel, war der Kimono verrutscht. Es war kein Zweifel möglich, er hatte soeben eine Frau geköpft!
Nachforschungen brachten die auch für die Zentralregierung peinlichen Hintergründe ans Licht. In dem Lehen hatte man die einzige Tochter als Sohn aufgezogen, und sie war ihrer Rolle so gut gerecht geworden, dass niemand Verdacht geschöpft hatte. Selbst im Tod war sie ihr treu geblieben.
Für ihn war es ein Wendepunkt gewesen. Schon auf der Rückreise hatte ihn ein schweres Nervenfieber gepackt. Obwohl die Hofärzte in Edo die besten und teuersten Geisterbeschwörer hatten kommen lassen, schwebte er zwei Wochen lang zwischen Leben und Tod. Als seine Seele sich endlich entschieden hatte, in den Körper zurückzukehren, wurde ihm bedeutet, dass er für das Amt des Kaishakunin nicht mehr geeignet wäre.
»Die Seele dieser Frau, verfolgt sie Euch?«, hatte der Abt sich erkundigt. »Wenn sie sich an Euch rächen will, könnte man einen Reinigungsritus versuchen.«
»Nein, ich habe eher den Eindruck, dass sie mir etwas mitteilen will.«
»Das ist überaus interessant«, hatte der Alte nachdenklich gemurmelt, dabei eine Ameise von seinem Ärmelsaum gezupft und sie vorsichtig auf den Boden gesetzt. »Manche Weise sind der Ansicht, dass Seelen, die um ihr Leben betrogen wurden, hier und da als ungewöhnliche Menschen wiedergeboren würden. Mir ist noch kein solcher Fall zu Ohren gekommen, aber wir müssen diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Vielleicht wird Euch die Seele dieser Frau wiederbegegnen.«
»Und woran werde ich sie erkennen?«
»Das kann ich Euch nicht sagen. Wie gesagt, es sind nicht viele, die diese Ansicht teilen. Aber wenn sie Euch in die Augen sieht, werdet Ihr es wissen.«
KAPITEL 1
Ein Wink des Schicksals
Es kam selten vor, dass der ehrenwerte Handelsherr und Sprecher der Kaufmannsgilde von Frankfurt, Magnus Sessenheimer, seine Tochter zu sich ins Privatkontor zitierte. Entsprechend nervös holte Katharina tief Luft, bevor sie an die schwere Eichenholztür klopfte.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Neuausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2024
- ISBN (eBook)
- 9783989521735
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2024 (August)
- Schlagworte
- Historischer Roman Liebesroman Exotik-Roman 17. Jahrhundert Roman Shogun James Clavell Die Geisha Linda Holeman Catherine Tarley eBook