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Die Gabe der Jungfrau

Historischer Roman: Zeit des Wolfsbanners 1 | Eine junge Frau in den Wirren der Bauernkriege

©2024 554 Seiten
Reihe: Zeit des Wolfsbanners, Band 1

Zusammenfassung

Eine drohende Gefahr – eine beschwerliche Reise

Ein Dorf in der Kurpfalz, um 1525. Anna Maria wächst mit ihren Brüdern auf einem Hof auf. Doch dann bricht der Bauernkrieg aus und sie kann ihren Vater nicht davon abhalten, zwei seiner Söhne, Peter und Matthias, in den Kampf zu schicken. Als Anna Maria die beiden im Traum sieht, weiß sie, dass ihnen eine unerwartete Gefahr droht – denn sie hat die Gabe, den Tod vorherzusehen. Um sie zu warnen, macht sie sich auf die gefährliche Reise an die Front. Aber bald darauf gerät sie wegen ihrer Fähigkeit in Gefangenschaft … Wird der Wolfsbanner Veit, der es als einziger gut mit ihr zu meinen scheint, ihr helfen?

»Fesselnd und farbenprächtig – ein historischer Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte.« Iny Lorentz

500 Jahre sind seit den Bauernkriegen vergangen: Deana Zinßmeister lässt diese gleichermaßen schreckliche wie aufregende Zeit im ersten Band ihrer Wolfsbanner-Reihe wieder aufleben, die Fans von Sabine Ebert begeistern wird. Die Romane können unabhängig voneinander gelesen werden.

In Band 2 kehrt Anna Maria mit Veit nach Hause zurück– doch er wird bezichtigt, ein Werwolf zu sein …

»Ein historischer Roman, dessen Lebhaftigkeit und Fülle man sich nicht entziehen kann. Die Seiten fliegen nur so dahin, immer wieder überraschende Wendungen machen es fast unmöglich, das Buch beiseitezulegen.« Amazon-LeserIn

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Ein Dorf in der Kurpfalz, um 1525. Anna Maria wächst mit ihren Brüdern auf einem Hof auf. Doch dann bricht der Bauernkrieg aus und sie kann ihren Vater nicht davon abhalten, zwei seiner Söhne, Peter und Matthias, in den Kampf zu schicken. Als Anna Maria die beiden im Traum sieht, weiß sie, dass ihnen eine unerwartete Gefahr droht – denn sie hat die Gabe, den Tod vorherzusehen. Um sie zu warnen, macht sie sich auf die gefährliche Reise an die Front. Aber bald darauf gerät sie wegen ihrer Fähigkeit in Gefangenschaft … Wird der Wolfsbanner Veit, der es als einziger gut mit ihr zu meinen scheint, ihr helfen?

Über die Autorin:

Deana Zinßmeister widmet sich seit einigen Jahren ganz dem Schreiben historischer Romane. Bei ihren Recherchen wird sie von führenden Fachleuten unterstützt, und für ihren Bestseller »Das Hexenmal« ist sie sogar den Fluchtweg ihrer Protagonisten selbst abgewandert. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Saarland.

Die Website der Autorin: www.deana-zinssmeister.de

Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin die Australienromane »Fliegen wie ein Vogel«, »Der Duft der Erinnerung« und den dazugehörigen Spin-Off-Roman »Sturm über dem roten Land«, die Pesttrilogie mit den Romanen »Das Pestzeichen«, »Der Pestreiter« und »Das Pestdorf« sowie die Hexentrilogie mit den Romanen »Das Hexenmal«, »Der Hexenturm« und »Der Hexenschwur«, die Hugenotten-Saga mit den Bänden »Das Lied der Hugenotten« und »Der Turm der Ketzerin« und die Wolfsbanner-Reihe mit den Titeln »Die Gabe der Jungfrau« und »Der Schwur der Sünderin«.

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eBook-Neuausgabe November 2024

Copyright © der Originalausgabe 2010 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: GRAFIKER unter Verwendung …

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (lj)

ISBN 978-3-98952-490-3

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/support-children-and-young-people. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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Deana Zinßmeister

Die Gabe der Jungfrau

Historischer Roman

dotbooks.

Widmung

Für meinen Mann Helmut und in Erinnerung an vier »echte Pfälzer Buben« und »ein Mädchen ohne Namen«

Gedicht

Einer tritt vor.

Sein Mund ist ein brennendes Tor,

D’raus schreiten Worte glühend rot;

Bauer, dich hungert, wer hat dein Brot?

Bauer, dein Rücken ist krumm.

Wer schändet dein Weib und macht dich stumm?

Da braust’s in das Land, über Stein, Feld und Moos: Hütet euch,

Herren, der Bauer ist los!

Und ein Sturm bricht aus dem Dorfe vor -

Schlägt Flammen und Blut zu den Sternen empor.

Alfons Petzold

(aus dem Gedichtband »Der stählerne Schrei«)

Prolog

Frankenhausen 1525

Unaufhaltsam liefen dem jungen Mann Tränen über die Wangen, und wie den Regen spürte er sie nicht.

Keuchend saß er inmitten eines Waldstücks an einen Baumstamm gelehnt und presste den erstarrten Körper an sich. Der Halbmond erhellte den Nachthimmel, sodass er das Gesicht des Toten klar erkennen konnte.

Fast lautlos flüsterte er den Namen des toten Mannes und wischte mit seinen schmutzigen Fingern die Schlammkruste aus dessen Gesicht. Er verrieb den Moder auf der Haut, bis die Stirn des Toten fast sauber war. Dann drückte er seine Lippen darauf.

Weder die fahle Haut noch der Geruch störten ihn, denn es war sein Bruder, den er wie ein Kleinkind in den Armen hielt. Wieder berührte sein Mund die Stirn des Toten – ein letzter Kuss von Bruder zu Bruder.

Mit letzter Kraft und unter großer Anstrengung hatte er ihn seinem nassen Grab entrissen – ihn mit seinen eigenen Händen aus dem Erdboden geholt.

Der junge Mann spürte weder die Verletzungen, die er sich dabei zugezogen hatte, noch das Brennen der feinen Wunden auf den Fingerkuppen, wo er sich beim Graben die Haut abgerieben hatte. Auch den pochenden Schmerz, den seine tief eingerissenen Fingernägel verursachten, beachtete er nicht.

Für ihn zählte nur, dass sein Bruder nicht mehr in fremder Erde lag. Jetzt war es an der Zeit, dessen letzten Wunsch zu erfüllen und ihn heimzubringen.

Gegenseitig hatten sie sich dieses Versprechen gegeben – damals, bevor sie in diesen verdammten Krieg gezogen waren, weil der Vater es von ihnen verlangt hatte.

»Bist du nun zufrieden, Vater?«, hätte er am liebsten in die Nacht hinausgeschrien. Doch er blieb stumm. Stattdessen fuhr er sich mit der Hand über die Augen und wischte die Tränen und die Erinnerung fort.

Die Zeit drängte. Es war bereits kurz nach Mitternacht, und er hatte noch viel zu tun.

Behutsam legte er den Leichnam seines Bruders auf den nassen Boden, stand auf und lockerte die steifen Glieder. Nun spürte er den Schmerz, doch er schenkte ihm keine Beachtung, sondern fasste den Toten unter den Armen, um ihn tiefer in den Wald zu ziehen. Erschrocken stellte er fest, dass dabei die Fersen der Leiche verräterische Spuren im aufgeweichten Boden hinterließen. Doch dann sah er, wie der Regen Tannennadeln und Laub über die Vertiefungen spülte und sie wieder verwischte.

›Als ob die Natur meinen Plan gutheißen würde‹, dachte er und zog seinen Bruder weiter ins dichte Gehölz. Dann hatte er einen geeigneten Platz für sein Vorhaben gefunden.

Vom Schweiß der Anstrengung und vom Regen durchnässt, bettete er den Toten behutsam zwischen zwei Bäume und sah sich um. Zufrieden nickte er und flüsterte kaum hörbar: »Hier soll es sein! Hier werde ich mein Versprechen einlösen.«

Kapitel 1

Mehlbach, ein kleiner Ort in der Kurpfalz, 1324

Die Luft war eisig und brannte doch wie Feuer in der Lunge der jungen Frau. Das flachsblonde Haar fiel strähnig und feucht auf ihre schmalen Schultern. Scheu schaute sie sich um.

Rauchschwaden hingen wie Nebel über der schneebedeckten Ebene, deren Erde wie mit Blut getränkt schien. Aufgespießte und zerstückelte Leiber von Toten, die ihr Leben auf dem Schlachtfeld ausgehaucht hatten, lagen zu Tausenden im Tal. Verwundete wanden sich schreiend in ihren Schmerzen.

Als die junge Frau eine Bewegung wahrnahm, wandte sie den Kopf zur Seite. Sie sah einen Reiter, der sein Schwert wie zum Angriff über dem Kopf schwang und auf die verwundeten Männer zu galoppierte. Mit gezielten Hieben tötete er die am Boden liegenden Verletzten.

Verzerrt drangen die Schreie der Männer zu ihr herüber, berührten sie jedoch nicht. Gleichgültig wandte sie ihre Aufmerksamkeit von dem Reiter ab und ließ den Blick über das Schlachtfeld schweifen.

Die junge Frau wusste nicht, wie sie an diesen Ort gekommen war und was sie hier sollte – zumal sie die einzig Unbeteiligte zu sein schien.

Als sie weitergehen wollte, glaubte sie auf der Stelle zu treten. Ihre Beine fühlten sich an, als ob sie durch Pfützen aus Blut, das ihr bis zu den Knien spritzte, watete. Sonderbarerweise schien es sie aber nicht zu stören. Auch dass Blut ihr weißes Gewand rot verfärbte, berührte sie nicht. Nur die vielen Toten um sie herum waren ihr unheimlich. Plötzlich stand sie dicht vor einem Totem. Er lag auf dem Bauch, und sie konnte sein Gesicht nicht erkennen.

Ihr Herz raste vor Angst, dass der Tote kein Unbekannter sein könnte. Zögerlich drehte die junge Frau den Leichnam auf den Rücken und blickte in die gebrochenen Augen eines Fremden. Auch das Gesicht des nächsten Toten war ihr nicht vertraut. Sie beugte sich über jeden leblosen Körper, über den sie hinwegsteigen musste – jedes Mal von Furcht erfüllt, dass es ein bekanntes Gesicht sein könnte.

Nachdem sie in zahllose tote Gesichter geschaut hatte, ließ sie den Blick über das Feld schweifen.

Rauch breitete sich aus, und nur noch schwach drangen die Schreie und Stimmen der Sterbenden an ihr Ohr. Erschöpft sank sie mitten hinein in eine Pfütze aus Schneematsch und Blut, was sie aber nicht zu erschrecken schien.

Und dann erblickte die junge Frau in der Mitte des Feldes einen jungen Mann. Er war niedergekniet, hatte seine Lanze als Stütze vor sich in den Boden gestemmt und hielt den Blick gesenkt. Sein Körper zitterte, und er blutete aus einer Wunde am Kopf. Obwohl sie sein Gesicht nicht sehen konnte, schien er ihr auf Anhieb vertraut.

Ein zweiter Mann stand neben dem Jüngling, versuchte ihm aufzuhelfen und redete auf ihn ein.

Zuerst verstand die junge Frau nur undeutlich, was er sagte, doch dann drangen die Worte »Es ist vorbei! Lass uns nach Hause gehen!« an ihr Ohr.

Sie glaubte die Stimme zu kennen, doch sie konnte ihr kein Gesicht zuordnen. Als sie den beiden Männern etwas zurufen wollte, kamen keine Laute über ihre Lippen.

Sie sah, wie der kniende Mann den Kopf schüttelte. Mit gebrochener Stimme sprach er: »Nun werden wir auf fremdem Boden sterben und in fremder Erde beerdigt werden!«

Bei diesen Worten brannten Tränen in den Augen der jungen Frau. Doch dann ergriff sie blankes Entsetzen, denn sie sah, wie der Reiter mit dem Schwert auf die beiden Männer zu galoppierte.

Sie erkannte die Gefahr und wollte die Ahnungslosen warnen, wollte auf sie zulaufen. Doch es war, als trete sie auf der Stelle. Völlig außer sich riss sie die Hände in die Höhe um zu winken, damit die beiden Männer die Gefahr erkennen würden.

Der fremde Reiter kam näher und näher. Erbarmungslos schwang er das Schwert über seinem Kopf. Da endlich lösten sich ihre Füße vom Boden, und sie rannte auf die beiden Unbekannten zu. Doch als sie kurz vor ihnen zum Stehen kam, bemerkte sie, dass die beiden Männer sie nicht wahrzunehmen schienen. Keiner der beiden zeigte eine Regung, gerade so, als sei sie unsichtbar. Dann flüsterte der am Boden Kniende: »Ich werde meine Liebste nie wieder sehen!«, und blickte ihr dabei geradewegs in die Augen. Voller Entsetzen erkannte die junge Frau nun den Verwundeten.

Schon spürte sie das Schnauben des Pferdes im Nacken, als ein Schrei sie aufschrecken ließ.

***

»Anna Maria, wach endlich auf. Herrgott Mädchen, du schreist ja den ganzen Hof zusammen.«

Erschrocken und verwirrt schaute Anna Maria in die weit aufgerissenen Augen von Lena, der Magd.

Ungläubig sah sie an sich herunter. Kein blutverschmiertes Kleid, kein Schlachtfeld, auf dem sie stand. Sie lag in ihrem Bett – daheim auf dem elterlichen Hof. Sie hatte nur einen furchtbaren Traum gehabt.

Doch als sie an die Worte dachte und sich an den Ritter mit dem Schwert in der Hand erinnerte, begann ihr Herz zu rasen. Angst schien ihre Kehle zuzuschnüren.

»Sie sind in Gefahr und ahnen es nicht!«, flüsterte sie. Tränen verschleierten ihren Blick, als sie aufsprang und rief: »Ich muss sie warnen! Sonst werden sie sterben!«

»Wen musst du warnen? Wer ist in Gefahr?«

»Meine Brüder! Peter und Matthias!«

Ungläubig sah die Magd das Mädchen an. »Wie willst du das wissen?«

»Ich habe sie gesehen – mein Traum hat es mir verraten. Ich muss sie suchen.«

Schon war Anna Maria aus dem Bett gesprungen und wollte an der Magd vorbeistürmen. Diese ergriff ihr Handgelenk, um sie aufzuhalten.

»Mädchen, du sprichst wirres Zeug? Es war nur ein Traum!«

»Es war nicht nur ein Traum!«, antwortete Anna Maria mit ernster Stimme.

»Wo willst du sie suchen? Etwa auf dem Schlachtfeld? Als Frau? Anna Maria, das ist dummes Zeug.«

Wütend sah das Mädchen Lena an und wand sich aus deren Umklammerung. Unbeirrt begann es sich anzukleiden.

Die Stimme der Magd klang nun verärgert: »Deine Brüder kämpfen auf Geheiß eures Vaters bei diesen Aufständen. Er würde nie und nimmer gestatten, dass sie nach Hause kommen, nur weil du glaubst, dass sie in Gefahr sind. Du würdest deinen Vater und auch deine Brüder zum Gespött der Leute machen.«

»Verstehst du nicht? Sie werden sterben, wenn ich sie nicht heimhole!«

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Erscheinungsjahr
2024
ISBN (eBook)
9783989524903
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (November)
Schlagworte
Historischer Roman Frauensaga historisch Liebesroman Historisch 16. Jahrhundert Roman Bauernkriege-Roman Iny Lorentz Sabine Ebert Rebecca Gablé Peter Dempf eBooks
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Titel: Die Gabe der Jungfrau