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Dunkle Falle

Thriller - Detective Romilia Chacón ermittelt 1 | Eine junge Polizistin, ein Serienmörder, ein perfides Spiel

©2024 353 Seiten
Reihe: Detective Romilia Chacón, Band 1

Zusammenfassung

Wem kann sie noch trauen?

Ein Einschussloch im Kopf, die Pistole noch in der Hand: Als in Nashville die Leiche eines Reporters gefunden wird, legt die Polizei es schnell als Selbstmord zu den Akten. Doch Romilia Chacón, blutjunge Polizistin bei der Mordkommission, findet bei dem Toten einen rätselhaften jadegrünen Schmuckstein in Form einer Pyramide – das Markenzeichen eines brutalen Serienkillers, der längst hinter Gittern sitzt … oder etwa nicht? Romilia beginnt, fieberhaft zu ermitteln – aber schon bald erkennt sie, dass Recht und Gesetz sie hier nicht weiterbringen. Um herauszufinden, wer der Killer ist, muss sie tief in die Welt des Organisierten Verbrechens eintauchen und schon bald den härtesten Preis für die Suche nach der Wahrheit zahlen …

»Exzellent geschrieben – ein Volltreffer!« Library Journal

Der düster-fesselnde Auftakt der »Detective Romilia Chacón«-Thrillerreihe, in der jeder Band unabhängig gelesen werden kann und die Fans von Karen Rose begeistern wird.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Ein Einschussloch im Kopf, die Pistole noch in der Hand: Als in Nashville die Leiche eines Reporters gefunden wird, legt die Polizei es schnell als Selbstmord zu den Akten. Doch Romilia Chacón, blutjunge Polizistin bei der Mordkommission, findet bei dem Toten einen rätselhaften jadegrünen Schmuckstein in Form einer Pyramide – das Markenzeichen eines brutalen Serienkillers, der längst hinter Gittern sitzt … oder etwa nicht? Romilia beginnt, fieberhaft zu ermitteln – aber schon bald erkennt sie, dass Recht und Gesetz sie hier nicht weiterbringen. Um herauszufinden, wer der Killer ist, muss sie tief in die Welt des Organisierten Verbrechens eintauchen und schon bald den härtesten Preis für die Suche nach der Wahrheit zahlen …

»Exzellent geschrieben – ein Volltreffer!« Library Journal

Über den Autor:

Neben seiner national erfolgreichen und in viele Sprachen übersetzen Romilia-Chacón-Reihe hat Marcos M. Villatoro bereits mehrere Romane, Essays und Memoiren veröffentlicht. Er unterrichtet kreatives Schreiben am Mount St. Mary’s College in Los Angeles. Marcos M. Villatoro lebt mit seiner Frau und ihren vier Kindern in L.A.

Die Website des Autors: www.marcosvillatoro.net/thewritingbull.com

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eBook-Neuausgabe Oktober 2024

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 2001 unter dem Originaltitel »Home Killings« bei Arte Público Press, Houston. Die deutsche Erstausgabe erschien 2007 unter dem Titel »Furia« bei Knaur.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 2001 by Marcos McPeek Villatoro

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2007 für die deutschsprachige Ausgabe by Knaur Taschenbuch. Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von Shutterstock/Slay und AdobeStock/Luca

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)

ISBN 978-3-98952-261-9

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Marcos M. Villatoro

Dunkle Falle

Thriller – Detective Romilia Chacón ermittelt 1

Aus dem Amerikanischen von Ann Lecker-Chewiwi

dotbooks.

Prolog

Ich bin achtundzwanzig, Latina und Südstaatlerin. Bislang war Atlanta meine Heimatstadt. Jetzt hänge ich die wenigen Röcke, die ich mein Eigen nenne, in Nashville auf. Ich bin eine blutige Anfängerin, Detective bei der Mordkommission, und habe erst vor sechs Monaten den Sprung geschafft. Ich habe in meinem Leben bisher nur drei Mordopfer gesehen, von denen dieser junge Mann, Diego Sáenz, das letzte ist. Aber ich bin gut in meinem Job. Ich weiß, dass ich gut bin, weil ich ununterbrochen über Mord nachdenke. Ich habe das Recht dazu. Der Mörder meiner großen Schwester hat mir vor sechs Jahren das Recht dazu gegeben. Ihm habe ich auch meinen zwanghaften Rachedurst zu verdanken, doch ich habe gelernt, ihn unter Kontrolle zu halten und vor meinen Vorgesetzten zu verbergen. Ich habe das Spiel mitgespielt, mich an jede Regel gehalten und mein Bestes gegeben. Meinen Zorn zeige ich nur selten. Ich richte die Wut auf die Fälle, die vor mir liegen, wie einen dünnen Gasstrahl auf eine offene Flamme. Sparsam verwendet, ist Wut der beste Treibstoff. Aber sobald ich den Mann finde, der Catalina meiner Mutter und mir weggenommen hat, werde ich den ganzen Tank ins Feuer werfen.

Kapitel 1

Mein erster Gedanke in jener Nacht: Ich kann Schussverletzungen am Kopf nicht ausstehen.

Ich setzte den rechten Fuß vor den anderen und ging leicht in die Knie, damit ich mich über das Gesicht des toten Mannes beugen konnte. Eine unbequeme Stellung. Trotzdem stützte ich mich mit meinen behandschuhten Händen nicht auf dem roten Honda Civic ab, der nur einen halben Meter von der Leiche entfernt stand. Eine alte Regel aus meiner Zeit auf der Polizeiakademie hallte durch die Tiefen meiner Erinnerung: »Behalte die Hände stets hinter dem Rücken, wenn du dich einem Tatort zum ersten Mal näherst.«

Man musste mir das nicht ins Gedächtnis rufen. Ich wusste es sehr gut. Dennoch ging mir diese Regel weiter durch den Kopf und erinnerte mich daran, dass das hier mein erster Fall in dieser neuen Stadt war, in der ich mich noch kaum zu Hause fühlte. Es war besser, in Gedanken die Vorschriften abzuspielen. Vorschriften halfen mir, mich von dem Mord zu distanzieren, wenn auch nur für kurze Zeit. Die Austrittswunde, geradewegs durch die Schädeldecke, die wie nach außen gekehrter, bröckelig-blutiger und mit zerfetztem Hirngewebe überzogener Milchschorf aussah, verkürzte die Distanz zwischen dem Opfer und mir im Handumdrehen. Doch trotz des scheußlichen Anblicks entging mir die Pistole in der Hand des Mannes nicht, das Erste, was an diesem Bild nicht stimmte.

»Carajo«, raunte ich, »was für eine Sauerei.«

»Was haben Sie gerade gesagt?«, fragte eine Stimme neben mir. Eine Südstaatenstimme, mit diesem weitverbreiteten, näselnden Tonfall, der mir bereits in ganz Nashville aufgefallen war. Ich sah zu einem älteren Mann auf. Er ging neben mir in die Hocke. Der Gerichtsmedizinen Sein Name wollte mir gerade nicht einfallen. Seit ich vor vier Wochen aus Atlanta hierhergekommen war, hatte ich noch an keinem größeren Fall gearbeitet und bisher keine Gelegenheit gehabt, den Gerichtsmediziner kennenzulernen. Der zermatschte Kopf des toten Mannes verhieß, dass dieser alte Herr und ich noch eine ganze Weile miteinander zu tun haben würden.

»Ach, nichts. Nur ein spanisches Wort«, gluckste ich und warf mein Haar über die Schulter, als holte ich es mit einem Haken ein. Ich klang verlegen. Einem Fremden die Bedeutung von carajo zu erklären, wäre sicherlich keine gute Idee. Das gehört sich nicht, würde mich meine Mamá tadeln.

Er erwiderte nichts. Im Augenblick war er offenbar zu beschäftigt, um sich vorzustellen. Er hatte einen kleinen Schnitt in den Bauch des Opfers vorgenommen und steckte nun ein Digitalthermometer hinein. Daraufhin verharrte er in der Hocke und hielt das Thermometer still. »Wird schwer werden, eine genaue Anzeige zu bekommen«, brummte er. »Er hat durch die Kopfwunde zu viel Blut verloren. Die Kugel muss den Rand der Halsschlagader durchschlagen haben. Mit dem Blut entweicht die Hitze noch schneller.« Er schrieb etwas den Einschnitt betreffend auf seinen Notizblock.

Blitzlichter explodierten um uns herum, da zwei Streifenpolizisten Fotos von der Umgebung machten. Sie erleuchteten die Dunkelheit des frühen Morgens mit ihren lautlosen Lichtblitzen. Während der Doktor das Thermometer tiefer in die Eingeweide des Mannes schob, entfernte ich mich, um mir das Auto anzusehen. Es war ein kleiner, sportlich roter Honda. Die Fahrertür stand offen. Die Leiche lag rechts vor dem Wagen. Das Auto besetzte zwei Parkplätze, wobei sich die Wagenmitte über einer der Abgrenzungslinien befand. Es hatte den Anschein, als hätte das Opfer – falls es mit dem Fahrer identisch war -, den Wagen in aller Eile abgestellt, ohne groß auf die Platzmarkierungen zu achten.

Die kurzen, summenden Töne eines Telefons, das man nicht wieder aufgelegt hatte, zirpten im Gras. Ich war überrascht, dass es niemandem aufgefallen war. Vielleicht hatte die Spurensicherung beschlossen, das Handy dort liegen zu lassen und auf die Fingerabdruck-Experten zu warten, damit sie erst einmal etwaige Fingerabdrücke sichern konnten. Ich leuchtete mit meiner Taschenlampe ins Gras. Es war eines dieser neuen, flachen Handys, die problemlos in eine Brusttasche passen.

Hinter mir zog der Gerichtsmediziner das kleine, schmale Stäbchen aus dem Bauch des Mannes. Um das Thermometer ins Licht einer Straßenlaterne halten und die Temperatur ablesen zu können, musste er aufstehen. Er wandte sich kurz von mir ab. Der Mann war viel größer als ich und von hagerer Gestalt.

Ich war mir nicht sicher, ob er mich kennen wollte oder nicht. Er wirkte beschäftigt, zu beschäftigt, um sich für mich Zeit zu nehmen. Und doch lief ich herum, als gehörte ich nicht hierhin. Ich war eine von zwei oder drei Frauen vor Ort. Vielleicht war das der Grund, warum ich zögerte, meinen rechtmäßigen Platz – welcher der der leitenden Ermittlerin war – am Tatort einzunehmen.

Dann war da noch der Mord an sich. Ich konnte den Anblick der Schusswunde nicht lange ertragen. Ich musste mich wieder aufrichten und ein paar Schritte auf Abstand gehen. Auf der anderen Seite des Hondas, im Hintergrund meines Sichtfelds, trieb ein großes Flussschiff im Cumberland River, dessen prunkvolle Brücke über die Hochwassermauer hinausragte. Jenseits des Stromes konnte man die schwarzen Umrisse alter Gebäude ausmachen, eine kleine, antike Skyline, die von den neuen, diesseits des Wassers gelegenen Wolkenkratzern überschattet wurde.

Zwei Officers sperrten die Umgebung mit gelbem Band ab. Ich verschränkte die Hände hinter dem Rücken und schlenderte auf sie zu. Sie unterhielten sich gerade leise darüber, wie seltsam ein Selbstmord in diesem Teil der Stadt sei. »Gleich hier in der Innenstadt, am River Park, mitten in der Nacht. Das glaub ich einfach nicht.«

Ich stellte mich als der leitende Detective vor. Eigentlich war ich der einzige Detective vor Ort, was ich den Uniformierten aber nicht auf die Nasen binden würde. Einer der beiden drehte sich um und sah auf mich herab. Ich spürte, wie er den Blick schnell über meinen Körper schweifen ließ, was völlig sinnlos war, da ich einen langen schwarzen Trenchcoat trug, der mich vom Hals bis zu den Knöcheln einhüllte. Diese kalten Novembertage erforderten so viel Schutz. Der Polizist kam mir bekannt vor. Dann wurde mir klar, dass es seine Augen waren. Sie hatten mich schon einmal gemustert, in den Korridoren des Polizeipräsidiums in der Innenstadt. Ich hatte irgendwann letzte Woche dort vorbeigeschaut. Nachdem er mich von oben bis unten betrachtet hatte, hatte er seinem Partner zugeflüstert: »Schau dir mal die Lady in Rot an.« Meiner Mutter hätte diese Bemerkung überhaupt nicht gefallen. Allerdings hätte sie nicht den Officer für seinen leisen, anzüglichen Kommentar gerügt, sondern hätte stattdessen mich dafür getadelt, dass ich meine Lieblingsfarbe trug. »Demasiado sexy, hija«, hätte sie gesagt. »Du sendest Botschaften aus, die sich für eine Dame nicht schicken.«

Wie immer hatte sie natürlich recht. Ich hatte jedoch noch nie den Wunsch verspürt, damenhafte Botschaften auszusenden. Ich war Detective bei der Mordkommission und keine alberne Debütantin, die an ihrem fünfzehnten Geburtstag am Kirchenportal darauf wartet, dass der perfekte Mann vorbeikommt und sie mitnimmt. Auch wenn ich Latina bin, will ich verdammt sein, wenn ich diese Art von Latina bin.

»Ich bin Detective Romilia Chacón, Officer. Und Sie sind ...« Als ich auf sein Namensschild blickte, das ihn als Biber auswies, musste ich fast loskichern. »Officer Beaver. Vorname?«

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Erscheinungsjahr
2024
ISBN (eBook)
9783989522619
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Oktober)
Schlagworte
Pycho-Thriller Kriminalroman Amerika-Thriller Thriller Serienkiller Mafia-Thriller Joy Fielding Nicci French Tess Gerritsen Neuerscheinung eBook
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Titel: Dunkle Falle