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Dunkle Strafe - oder: Erbarmungslos

Thriller. Frank Corso ermittelt 1 | Acht tote Frauen. Ein verurteilter Täter. Doch das Morden geht weiter …

©2024 382 Seiten
Reihe: Frank Corso ermittelt, Band 1

Zusammenfassung

Ein Geständnis, das alles verändert …

Frank Corso ist in Seattle ein Ausgestoßener – ein Star-Journalist, der einst in Verruf geriet, weil er bei einer großen Kriminalgeschichte »Fakten« erfunden hatte. Doch ausgerechnet ihm vertraut die Hauptzeugin in einem aufsehenerregenden Prozess gegen einen Serienkiller nun an, gelogen zu haben. Ihre Aussage brachte Walter Leroy Himes in die Todeszelle, weil er acht Frauen brutale ermordet haben soll. Nun – sechs Tage vor Himes Hinrichtung – liegt es an Frank Corso und der Fotografin Meg Dougherty, die Wahrheit über die Verbrechen ans Licht zu bringen. Ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ganz Seattle will Himes um jeden Preis tot sehen – und der wahre Mörder hat schon sein nächstes Opfer im Visier …

»›Dunkle Strafe‹ ist ein Volltreffer – so spannend wie eine tickende Zeitbombe, außerordentlich atmosphärisch, brillant geschrieben, glaubhafte Charaktere und ein unverwechselbarer Protagonist. Dieser Roman ist ein Muss.« Bestsellerautor Harlan Coben

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Frank Corso ist in Seattle ein Ausgestoßener – ein Star-Journalist, der einst in Verruf geriet, weil er bei einer großen Kriminalgeschichte »Fakten« erfunden hatte. Doch ausgerechnet ihm vertraut die Hauptzeugin in einem aufsehenerregenden Prozess gegen einen Serienkiller nun an, gelogen zu haben. Ihre Aussage brachte Walter Leroy Himes in die Todeszelle, weil er acht Frauen brutale ermordet haben soll. Nun – sechs Tage vor Himes Hinrichtung – liegt es an Frank Corso und der Fotografin Meg Dougherty, die Wahrheit über die Verbrechen ans Licht zu bringen. Ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ganz Seattle will Himes um jeden Preis tot sehen – und der wahre Mörder hat schon sein nächstes Opfer im Visier …

»›Dunkle Strafe‹ ist ein Volltreffer – so spannend wie eine tickende Zeitbombe, außerordentlich atmosphärisch, brillant geschrieben, glaubhafte Charaktere und ein unverwechselbarer Protagonist. Dieser Roman ist ein Muss.« Bestsellerautor Harlan Coben

Über den Autor:

G.M. Ford (1945 – 2021) war ein preisgekrönter amerikanischer Schriftsteller, der mit seinen beiden Krimireihen um den Journalisten Frank Corso und Privatdetektiv Leo Waterman internationale Bekanntheit erreichte. Er wurde u.a. für den Shamus, Anthony und Lefty Award nominiert und lebte an der Westküste, zuletzt in Oregon, wo er an der Universität auch als Dozent für Kreatives Schreiben tätig war.

Bei dotbooks veröffentlichte der Autor seine Frank Corso Reihe, bestehend aus »Dunkle Strafe«, »Killer-Trieb«, »Spur des Bösen«, »Spur des Bösen«, »Die Geisel« und »Spur des Blutes«.

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eBook-Neuausgabe Oktober 2024

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 2001 unter dem Originaltitel »Fury« bei William Morrow, New York. Die deutsche Erstausgabe erschien 2005 unter dem Titel »Erbarmungslos« bei Goldmann.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 2001 by G. M. Ford

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2005 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von AdobeStock/Hasanul

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (lj)

ISBN 978-3-98952-266-4

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G.M. Ford

Dunkle Strafe

Thriller

Aus dem Amerikanischen von Marie-Luise Bezzenberger

dotbooks.

Zitat

In dieser öden, trostlosen Gegend war es ein nicht

unerheblicher Glücksfall, eine kleine Bucht zu finden,

 in der wir Schutz suchen, sowie ein kleines

 Stückchen ebenen Bodens, auf dem wir unser Zelt

 errichten konnten ...

Aus den Tagebüchern von Captain George Vancouver

Prolog

Blutzoll

Gott allein mochte wissen, wo er einen Anzug mit orangefarbenem Karomuster aufgetrieben hatte. Wahrscheinlich in irgendeinem Retro-Laden oben am Broadway. Das Jackett zwei Nummern zu klein, die Schultern standen hoch wie Epauletten. Die Hose war 15 Zentimeter zu kurz, als rechne er mit Hochwasser. Breite Hosenaufschläge ... derbe Lederschuhe ... keine Socken ...

Sein Anwalt Myron Mendenhal dagegen war geradezu der Inbegriff der Eleganz. Schicker anthrazitgrauer Dreiteiler. Ein Ring am kleinen Finger mit einem Diamanten, so groß wie das Ritz. Zog aus reiner Gewohnheit andauernd seine Manschetten herunter und sorgte so mit viel Geschmack dafür, dass die Rolex Double Diamond stets zu sehen war.

Mendenhal hatte seinen Standpunkt bereits dargelegt. Zwei- oder dreimal sogar. Im Namen seines Mandanten verklagte er sowohl die Stadt Seattle als auch den Bundesstaat Washington. Widerrechtliche Strafverfolgung. Drei Millionen Schadenersatz. Zehn Millionen Schmerzensgeld. Von jeder der beklagten Parteien. Zivilrechtsklagen würden folgen.

Der einzige Grund, weshalb er immer noch redete, war, um zu verhindern, dass sein Mandant es tat. Als der Blödmann das letzte Mal den Mund aufgemacht hatte, hatte es einen Riesenaufruhr gegeben. Ein Mann in der vordersten Reihe hatte die Fassung verloren und hatte versucht, über den Tisch hinwegzuklettern und auf sie loszugehen. Er hatte es zur Hälfte durch den Wald aus Mikrofonen geschafft, ehe eine Polizistin ihn am Gürtel gepackt und zu Boden gerissen hatte. Vier Polizeibeamte waren nötig gewesen, um ihn aus dem Raum zu bugsieren, und es hatte zehn Minuten gedauert, bis die Elektronik wieder funktionierte. Der Widerhall der gequälten Schreie des Mannes ließ noch immer die Vorhänge beben, und ein Geruch nach verschossenen Hormonen hing wie Pulverdampf in der Luft. Kein Zweifel, Myron Mendenhal war bereit, so lange weiterzuquasseln, wie es notwendig war.

»Wie entschädigt man einen Mann für drei Jahre seines Lebens?«, fragte er. »Gibt es einen Betrag, der das Herz eines Menschen wiederherstellen kann, der jahrelang mit dem Schreckgespenst seines unmittelbar bevorstehenden Todes gelebt hat? Der auf dem Tisch des Todes gelegen hat? Ich glaube nicht. Können wir –«

Der Mandant beugte sich zu den Mikrofonen vor. »Wenn nich’ er oder ich, dann isses eben wer anders, klar?«

»Bitte?«, fragte jemand aus der Reihe der an der Wand stehenden Reporter.

Mendenhal hielt den Arm vor die am nächsten stehenden Mikrofone und flüsterte seinem Mandanten etwas zu. Zuerst flehend. Dann heftig. Das Publikum hielt kollektiv den Atem an, als Himes den Arm ausstreckte und die Hand über Mendenhals Mund und Nase legte. Während sich der Anwalt noch mit hervorquellenden Augen hinter seiner quadratmetergroßen Pranke wand, verzog der Mandant seine gummiartigen Lippen und rutschte mit seinem Stuhl näher an das an Buchstabensuppe gemahnende Mikrofondickicht heran.

»Hab gesagt, irgendwer wird da draußen immer irgendwelche Scheißzicken kaltmachen. Weiber un’ noch mehr Weiber wer’n ins Gras beißen, überall, bis ihr alle bis zum verdammten Arsch in toten Bräuten steckt.«

Sieben verschiedene Kameras hielten den Anfang dessen fest, was als Nächstes geschah. Der Mann in der vordersten Reihe erhob sich langsam. Er fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht, als wische er Spinnweben fort. Drehte Mendenhal und seinem Mandanten den Rücken zu. Beugte sich herab und schien der Frau, die neben ihm saß, etwas ins Ohr zu flüstern. Inzwischen eilte das halbe Dutzend extra angeheuerter Sicherheitsleute, die im Festsaal des Hotels stationiert waren, schon auf ihn zu, doch es war zu spät.

Als sich der Mann wieder aufrichtete, hielt er einen 45er Colt Automatik aus dem Zweiten Weltkrieg in beiden Händen. Mit Tränen in den Augen schaute er durch den voll besetzten Saal und stieß eine einzige Silbe hervor. Und dann drehte er sich zur Stirnseite des Raumes um, hob die Waffe und begann abzudrücken.

Wenn man sich die NBC-Aufnahmen ansieht, kann man sehen, wie der Mandant vier Volltreffer in die Brust abbekommt. Jedes Mal lässt der Einschlag seinen Stuhl nach hinten kippen, so dass die vorderen Beine abheben; dann krachen sie unter seinem Gewicht wieder auf den Boden. Wenn man das Band in Zeitlupe ablaufen lässt, sieht man die Kugel einschlagen und durch den grellorangefarbenen Stoff seines Anzugs fetzen. Man kann zusehen, wie die zweite Kugel höher trifft, ein Stück der Schulter wegreißt und die eine Seite von Mendenhals Gesicht unter Hochdruck mit Blut und Knochensplittern bespritzt. Jetzt sollte man das Band anhalten, gleich nachdem der dritte Treffer sich in den Anzug beult, und ein paar Einzelbilder weiter schalten. Und dann, genau da, anscheinend ganz plötzlich, verfärbt sich das Orange zu Rot, und der Mandant kippt langsam von seinem Stuhl, während jenes seltsame, geheimnisvolle Lächeln noch immer auf seinen Lippen verharrt.

Mittlerweile herrscht im Festsaal absolute Panik. Als sich der Mann mit der Waffe zum Publikum umdreht, filmt nur der abgebrühte NBC-Kameramann weiter. Alle anderen gehen in Deckung. Der Rest der Aufnahmen wirkt wie aus The Blair Witch Project.

Leute, die dort gewesen sind – und weiß Gott, die halbe Stadt behauptet, damals dabei gewesen zu sein –, sagen, alle Luft sei schlagartig aus dem Raum verschwunden und habe trockene, zerkratzte Lungen zurückgelassen, in jenem schrecklichen, schweigenden Moment, als der Mann sich die Waffe in den Mund steckte und abdrückte.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Erscheinungsjahr
2024
ISBN (eBook)
9783989522664
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Oktober)
Schlagworte
Justiz-Thriller Hardboiled Thriller Thriller Noir Kriminalroman Michael Connelly Lee Child Jeffrey Deaver Serienkiller-Thriller Neuerscheinung eBooks
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