Island of Fear
Thriller: Sie findet ein entführtes Kind - wird sie es beschützen können?
Zusammenfassung
Für Bethany Logan ist es ganz selbstverständlich, dass sie als Lehrerin an einer Schule für Kinder mit Lernbehinderungen immer alles gibt. Stets erzielt sie Fortschritte mit ihren Schützlingen – nur nicht mit dem kleinen Pip Stafford, dem Sohn des Schulleiters, der eine Leseschwäche hat und häufiger mit ihr aneinandergerät. Heimlich stellt sie Nachforschungen an, um den Grund für sein Verhalten herauszufinden. Was sie entdeckt, ist unglaublich: Pip ist nicht Staffords Sohn, sondern wurde als Baby entführt! Nichts kann Bethany mehr davon abhalten, ihn zu seiner richtigen Familie zurückzubringen und so flieht sie mit ihm auf seine heimatliche Insel – ahnungslos, welches Grauen sie dort erwartet ...
»Judith Kelman wird immer besser!« Mary Higgins Clark
Atemlose Spannung für Fans von Harlan Coben – ein Psychothriller voll dunkler Wendungen.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Über dieses Buch:
Für Bethany Logan ist es ganz selbstverständlich, dass sie als Lehrerin an einer Schule für Kinder mit Lernbehinderungen immer alles gibt. Stets erzielt sie Fortschritte mit ihren Schützlingen – nur nicht mit dem kleinen Pip Stafford, dem Sohn des Schulleiters, der eine Leseschwäche hat und häufiger mit ihr aneinandergerät. Heimlich stellt sie Nachforschungen an, um den Grund für sein Verhalten herauszufinden. Was sie entdeckt, ist unglaublich: Pip ist nicht Staffords Sohn, sondern wurde als Baby entführt! Nichts kann Bethany mehr davon abhalten, ihn zu seiner richtigen Familie zurückzubringen und so flieht sie mit ihm auf seine heimatliche Insel – ahnungslos, welches Grauen sie dort erwartet ...
Über die Autorin:
Mit mehr als zwei Millionen verkauften Exemplaren ihrer Bücher ist Judith Kelman eine Meisterin der psychologischen Spannung. Sie wurde für ihren Thriller »Fürchte dich vor mir« mit dem Mary Higgins Clark Award ausgezeichnet und war Vorsitzende der Mystery Writers of America. Sie lebt in New York City.
Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre Thriller um Rechtsanwältin Sarah Spooner mit den Bänden »Wo das Dunkel herrscht« und »Wenn die Unschuld stirbt« sowie die Standalone-Thriller »House on the Hill«, »Schrei, wenn du kannst«, »The Black Widow«, »Thornwood«, »Fürchte dich vor mir«, »Im Falle meines Todes« und »Wenn das Böse erwacht«.
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eBook-Neuausgabe Oktober 2024
Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 1996 unter dem Originaltitel »Fly Away Home« bei Bantam Books, New York. Die deutsche Erstausgabe erschien 1999 unter dem Titel »Vertrau mir, wenn du kannst« bei Droemer.
Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 1996 by Judith Kelman
Copyright © der deutschen Erstausgabe 1999 bei Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nacht., München
Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Victor Maschek, Mick Blackey, Ihnatovich Marya
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)
ISBN 978-3-98952-196-4
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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13, 4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/egmont-foundation. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!
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Judith Kelman
Island of Fear
Thriller
Aus dem Amerikanischen von Ute Kofler
dotbooks.
Kapitel 1
Irgendetwas war im Kinderzimmer nicht in Ordnung. Eva Haskel wurde von einem nicht zu überhörenden Knacken wach. Dann war es wieder still, bedrückend still. Eine schreckliche Ahnung legte sich wie eine Schlinge um ihren Hals.
Sie lauschte angestrengt und konnte die Vorboten eines nahenden Sturmes wahrnehmen. Regen prasselte, klatschend schlugen Äste aufeinander, und der Wind heulte leise.
Das Knacken wiederholte sich nicht Vielleicht hatte sie es sich nur eingebildet. Das Entsetzen ließ nach und verschwand langsam.
Neben ihr murmelte Cal im Schlaf. Eva betrachtete sein eckiges Kinn und die Linien seiner Wangenknochen. Sie kannte die Falten auf seiner Stirn, die sich dort vom vielen Grübeln eingezeichnet hatten. Die Nase war schmal und die Lippen, wie in der Zeichnung eines Kindes, voll und vertrauend. Behutsam zeichnete Eva die Konturen mit ihrer Zunge nach. Cais Augen bewegten sich im Traum hinter geschlossenen Lidern. Eva lehnte sich zurück und betrachtete seinen schlanken Körper. Sie ließ einen Finger über seine Brust gleiten, fuhr über die holprige Straße der Rippen hinab und beschrieb liebkosend einen Kreis um seine Leisten.
Cal stöhnte.
Ganz zart streichelte Eva ihn, beobachtete, wie er sich bewegte. Sie spürte Erregung in ihrem Schoß und fühlte eine beklemmende Sorge in sich aufsteigen. Morgen würde Cal sie verlassen; das tat er immer dann, wenn sie ihn am meisten brauchte. Wieder hörte sie das Geräusch. Schicksalsschlange, zischende Bedrohung.
Diesmal handelte sie, ehe die Angst sie lähmen konnte. Sie mußte im Kinderzimmer nach dem Rechten sehen.
Während sie den Gürtel um ihren Frotteemantel band, schob sie ihre Füße in die Samtslipper. Das Holz im Ofen mußte heruntergebrannt sein. Tagsüber war der Spätsommer immer noch spürbar, aber der Sonnenuntergang brachte einen Hauch herbstlichen Fröstelns. Ihr Magen rumorte. Die Kälte war schlecht für ein kleines Kind, sogar gefährlich. Die Kälte konnte durch die zarte Haut dringen, die spärlichen Abwehrkräfte niederringen und zu wer-weiß-was-führen. Inmitten der Schatten, die durch den Flur glitten, blieb Eva stehen, um sich zu beruhigen. Sorge füllte die Luft und ließ sie sauer erscheinen. Als ob man einem Kind geronnene Milch füttert, dachte sie und versuchte den aufsteigenden Ekel zu unterdrücken.
Ihre Stimmung hob sich, als sie das Zimmer des Babys betrat. Auf Wänden und Gardinen segelten leuchtende Boote. Kleine Leuchttürme, geschaffen nach dem Vorbild der Türme, die die gefährlichen Sandbänke der Norwalk Inselgruppe markierten, dienten als Lampen. Da standen Seemannspuppen, Piratenbären und eine Flotte leuchtender Spielzeugschiffe. Die Regale waren vollgestopft mit Märchenbüchern, die von heldenhaften Seefahrern, tapferen Fischern und mächtigen Bewohnern der Tiefe handelten. In den Möbeln aus glänzendem Nußholz waren seit sechs Generationen die Kinder der Familie Haskel gewiegt und gehätschelt worden.
Es ist nichts, Eva, gar nichts, nur deine dummen Nerven, die dir wieder einen Streich spielen.
Vielleicht sagten die Leute vom Festland deshalb, sie sei verrückt Erst letzte Woche, als sie mit der Fähre nach South Norwalk gefahren war, um Vorräte einzukaufen, hatte sie ein paar von ihnen darüber sprechen hören.
Eva war in das Water Street Café gegangen, um einen Eistee zu trinken. Er wurde dort so serviert, wie sie ihn mochte, mit einem Sproß frischer Minze und braunem Zucker.
Während sie an der Balustrade zum Anlegeplatz saß, konnte sie Bruchstücke der Unterhaltung des Paares auf der anderen Seite des Ganges hören.
»Ist das nicht die Haskel-Frau?«
»Die Mutter, meinst du?«
»Schsch, sie kann dich hören!«
Es waren Fremde, aber Eva kannte sie alle viel zu gut Als Kind war sie oft hinter ihrem Vater hergelaufen, wenn er die besten Speiselokale in Süd-Connecticut belieferte. Während Papa und die Angestellten die Säcke in die Küche schleppten, wartete Eva in der Fahrerkabine des Lieferwagens mit der Aufschrift HASKEL UND SÖHNE, ERSTKLASSIGE BLUEPOINT-AUSTERN SEIT 1863.
Um sich die Zeit zu vertreiben, beobachtete Eva die Damen, die in ihren Luxuswagen zum Lunch oder Tee heranfuhren. Sie sah ihnen zu, wie sie sich in ihren Ledersitzen drehten und vorwärts glitten, als wären sie auf Rollen montiert Eva lernte ihre Bewegungen: das Haar zurückzuwerfen und zu schreiten – schreiten mit erhobener Nase und unnahbarem Blick.
Es gab Hunderte von ihnen, und sie alle glichen sich wie Zwillinge. Jede von ihnen gehörte entweder zum Country Club oder zum Yacht Club oder zum Health Club oder zur Junior League, und alle waren sie ihr Leben lang herausgeputzt und verwöhnt worden.
Eva kam zu der Überzeugung, daß diese Frauen nur zur Zierde da waren, sie dienten keinem ernsthaften Zweck. Sie glichen Autos in einer Werbung: strahlend perfektes Äußeres, doch nichts Nennenswertes unter der Haube.
Dennoch schmerzten ihre Worte. Eva haßte es, wenn über sie gesprochen wurde, selbst wenn es anerkennend war. Ihre Wangen brannten, während sie so tat, als beobachtete sie den Hafen.
Stimmt, das ist sie, flüsterte eine. Ich habe sie in den Nachrichten gesehen.
Ein frisierter Kopf neigte sich in geheuchelter Anteilnahme. Rote Lippen sprühten vergiftetes Flüstern. Schrecklich. Ich habe gehört, sie soll den Verstand verloren haben.
Sieht jedenfalls so aus. Mein Gott, diese Haare!
Eva rührte ärgerlich in ihrem Tee und wirbelte einen Zuckerschleier auf. Diese dummen Hühner hatten nicht die leiseste Ahnung. Alle Frauen der Haskels hörten mit der Geburt des ersten Kindes auf, ihr Haar zu schneiden. Den genauen Grund hierfür kannte Eva nicht, aber die Tradition war jahrhundertealt und an sie weitergegeben worden, zusammen mit dem Blattmusterporzellan, dem handgestickten Taufkleid und der goldenen Uhr mit dem zerbrochenen Glas. Für Eva waren Familientraditionen so tief und unerbittlich wie die Gezeiten. Unmöglich, sie zu mißachten, unsinnig, es überhaupt zu versuchen.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Neuausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2024
- ISBN (eBook)
- 9783989521964
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2024 (Oktober)
- Schlagworte
- Spannung Thriller Psychothriller Krimi Kindesentführung V. C. Andrews Joy Fielding Harlan Coben Mary Higgins Clark Neuerscheinung eBook