Zusammenfassung
Los Angeles, 1960er: In einer dunklen Nacht im November tritt für die alleinerziehende Mutter Jessi Shapiro der Albtraum ein: Ihre Tochter Kate kehrt nach einer Verabredung nicht nach Hause zurück. Sofort fällt ihr Verdacht auf Pat, ihren unzuverlässigen Ex-Mann, doch als sie zu seinem Haus in Venice Beach fährt, fehlt von den beiden jede Spur. Stattdessen bietet sich ihr ein seltsamer Anblick: kryptische Botschaften auf der Küchentafel und eine Wohnung, die hastig verlassen wirkt. Eine besorgniserregende Nachricht auf dem Anrufbeantworter bestätigt ihre schlimmste Befürchtung: Kate schwebt in Lebensgefahr. Panisch kontaktiert sie die Polizei, doch die Beamten erkennen den Ernst der Lage nicht. Jessi zieht die Konsequenz und macht sich allein auf die Suche, die sie quer durchs Land führt und Jahrzehnte zurück – nach Woodstock und in den tödlichen Dschungel Vietnams – bis hin zu einer schockierenden Wahrheit, die Jessi alles kosten könnte …
»Abrahams schmückt seinen komplexen Plot mit glaubhaften, sympathischen Protagonisten, platziert sie vor einen Hintergrund aus 60er-Jahre-Musik, Drogen und auf den Kopf gestellten Idealen und schafft damit ein Meisterwerk.« – Publishers Weekly
Eine düstere Verschwörung, die ihren Anfang 1969 auf dem legendären Woodstock Festival nahm … Ein rasanter Thriller für Fans von Lee Child!
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Über dieses Buch:
Los Angeles, 1960er: In einer dunklen Nacht im November tritt für die alleinerziehende Mutter Jessi Shapiro der Albtraum ein: Ihre Tochter Kate kehrt nach einer Verabredung nicht nach Hause zurück. Sofort fällt ihr Verdacht auf Pat, ihren unzuverlässigen Ex-Mann, doch als sie zu seinem Haus in Venice Beach fährt, fehlt von den beiden jede Spur. Stattdessen bietet sich ihr ein seltsamer Anblick: kryptische Botschaften auf der Küchentafel und eine Wohnung, die hastig verlassen wirkt. Eine besorgniserregende Nachricht auf dem Anrufbeantworter bestätigt ihre schlimmste Befürchtung: Kate schwebt in Lebensgefahr. Panisch kontaktiert sie die Polizei, doch die Beamten erkennen den Ernst der Lage nicht. Jessi zieht die Konsequenz und macht sich allein auf die Suche, die sie quer durchs Land führt und Jahrzehnte zurück – nach Woodstock und in den tödlichen Dschungel Vietnams – bis hin zu einer schockierenden Wahrheit, die Jessi alles kosten könnte …
Über den Autor:
Peter Abrahams ist ein renommierter amerikanischer Autor zu dessen weltweiter Leserschaft auch Stephen King gehört, der ihn als seinen »liebsten amerikanischen Spannungsromanautor« bezeichnet. Einige seiner Werke wurden mit hochkarätigen Stars wie Robert De Niro für die große Leinwand adaptiert.
Die Website des Autors: peterabrahams.com/peter-abrahams/
Bei dotbooks veröffentlichte der Autor seine Standalone-Thriller »Der Nachhilfelehrer«, »Der Häftling«, »Der ideale Ehemann«, »Das Wunschkind«, »Dear Wife«, »Blacked Out – Gefährliche Erinnerung«, »Missing Code – Verlorene Spur« und »Hard Rain – Schleier aus Angst«.
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eBook-Neuausgabe März 2025
Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 1988 unter dem Originaltitel »Hard Rain« bei E. P. Dutton, New York. Die deutsche Erstausgabe erschien 1991 unter dem Titel »Hard Rain« bei Lübbe.
Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 1988 by Pas de Deux
Copyright © der deutschen Erstausgabe 1991 für die deutschsprachige Ausgabe by Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach
Copyright © der Neuausgabe 2025 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © shutterstock
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)
ISBN 978-3-98952-524-5
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Peter Abrahams
Hard Rain – Schleier aus Angst
Thriller
Aus dem Amerikanischen von Blanca Dahms
dotbooks.
Motto
Everybody must give something back
for something they get.
»Fourth Time Around«
Bob Dylan
Widmung
Für Nana
Kapitel 1
Der Mann, den sie Bao Dai nannten, lebte in einer dreifarbigen Welt: Braun war die Farbe der Blutegel, Orange war die Farbe von Korporal Trinhs vermoderten Stiefeln, Grün war die Farbe des Dschungels und des Elends.
Bao Dais eigene Stiefel waren schon vor langer Zeit kaputtgegangen. Jetzt trug er Sandalen, die er aus Lastwagenreifen angefertigt hatte. Seine weiteren Besitztümer waren ein zerrissenes Hemd, ein Lendentuch und ein Blechnapf. Der Napf wurde dreimal am Tag gefüllt: bei Tagesanbruch Reis mit Sumpfgras, mittags Reis pur, abends Reis mit einer wäßrigen Soße. Diese Ernährung hatte eine Menge Männer das Leben gekostet. Bao Dai hatte sie sterben sehen. Bin hatte sie nicht getötet. Nicht einmal jetzt hatte er Hunger, vielleicht weil er glaubte, daß ohnehin jede Kost, die er zu sich nahm, nur die Würmer in ihm nährte.
Wie sein Namensvetter, der Playboy-Kaiser, träumte Bao Dai oft von seiner Flucht. Doch deshalb nannten sie ihn nicht Bao Dai – im Lager träumte jeder davon, zu fliehen. Er hatte den Namen bekommen, weil er ebenso runde Knie hatte wie der Kaiser, der im Lycée in Paris in kurzen Hosen fotografiert worden war. Korporal Trinh hatte besondere Freude daran gehabt, ihn Bao Dai zu nennen und sich manchmal vor ihm zu verbeugen, bevor er ihn in die Folterkammer führte. Doch inzwischen wußte niemand mehr, wie der Spitzname entstanden war – er hieß Bao Dai, weil kein Mensch seinen wirklichen Namen kannte. Und er hatte schon lange keine runden Knie mehr. Sein Körper war jetzt so sehnig wie der eines Bergbewohners.
Bao Dai hatte keine Hoffnungen mehr, aber seine Träume wiederholten sich immer wieder; Nacht für Nacht: Leuchtbomben und Raketen, die vom Himmel fielen, verhalfen ihm zur Flucht. Aber schließlich war es der Regen, der seine Träume wahr werden ließ – die heftigen Regenfälle des Spätsommer-Monsuns. Die Tropfen klatschten mit einer Wucht nieder, die nicht allein durch die Schwerkraft erklärbar war, prasselten mit stechendem Stakkato auf alles Lebendige ein und übertönten jedes andere Geräusch. Das Wasser stürzte wie eine Wand von den Bäumen und überflutete den Erdboden darunter.
Bao Dai arbeitete mit den anderen im Schlamm. Sie sollten eine Landungsbrücke am Fluß bauen, und ein Lastwagen brachte Steine bis zum Lager; dort endete die Straße. Sie zerkleinerten die Brocken mit Hämmern, packten die Stücke in große Körbe, die sie dann zum Fluß brachten. Zwischen dem Lager und dem Fluß lagen zwei Berge. Der erste war nicht so schwer zu bewältigen – er war einst als Hill 422 bekannt gewesen und noch nicht wieder vollständig belaubt. Der zweite war dicht bewaldet und viel steiler.
Bao Dai stapfte schwerbeladen auf dem glitschigen Pfad den zweiten Berg hinauf. Der Regenschleier, der ihn einhüllte, war nahezu undurchdringlich. Bao Dai konnte nur wenige Meter weit sehen und gerade noch die Waden von Nhu, der seine Frau ermordet hatte, ausmachen. An seinen Beinen spürte er den keuchenden Atem von Huong, der einmal zwei Taxis besessen hatte und jetzt umerzogen wurde. Huong hörte niemals auf zu weinen – irgendetwas war mit seinen Tränendrüsen nicht in Ordnung. Hinter ihnen ging Korporal Trinh, der außer seiner 9-mm-Makarow-Pistole und seiner selbstgeflochtenen Peitsche keine Last zu schleppen hatte.
Auf halber Höhe kamen sie zu einer kleinen Lichtung. Hier strömte das Wasser so kraftvoll vom Himmel, daß Bao Dai fast zu Boden gedrückt wurde. Er kämpfte, um den schweren Korb im Gleichgewicht zu halten, und versuchte verzweifelt, gleichmäßig einen Fuß vor den anderen zu setzen, damit sich die Ketten, mit denen seine Fußgelenke aneinandergefesselt waren, nicht verhedderten. Das leichte Ziehen an der Haut in seiner Kniekehle sagte ihm, daß sich ein Blutegel festgesaugt hatte. Er konnte sich nicht davon befreien – er brauchte beide Hände, um den Korb, der an einem Stirnriemen hing, auf dem Rücken zu halten.
Bao Dai stapfte weiter. Seine Füße sanken in den zähen Schlamm, der bei jedem Schritt schmatzende Geräusche von sich gab und faulige Gase verbreitete. Er hörte, wie der ehemalige Taxibesitzer ausrutschte und hinfiel, und nahm seine Bemühungen, wieder auf die Beine zu kommen, wahr. Huong war zu langsam. Korporal Trinhs Peitsche zischte durch die regenschwere Luft. Huong, der Taxibesitzer, schrie. Bao Dai versuchte schneller zu gehen. Er fühlte nur noch selten Schmerz, aber er haßte Korporal Trinhs Peitsche. Korporal Trinh hatte einen dreizackigen Angelhaken ans Ende des Lederriemens befestigt. Manchmal bohrten sich die spitzen Widerhaken ins Fleisch der Gefangenen – für Korporal Trinh war es ein Sport, die Peitsche so zu schwingen, daß sie die Haut der Männer aufriß.
Auf dem Weg bergab konnte Bao Dai weder von seinem Vordermann noch von den Männern hinter sich etwas hören. Er blieb stehen, stützte den Korb an einem Baum ab und tastete nach dem Blutegel in seiner Kniekehle. Korporal Trinh ging an ihm vorüber, die Makarow in der Hand. Vom Taximann war nichts zu sehen.
Bao Dai richtete sich unter seiner Last auf und trottete hinterher. Sie mußten zusammenbleiben – das war auch eine Vorschrift. Sein Rücken prickelte an der Stelle, auf der er zuletzt Korporal Trinhs Peitsche gespürt hatte. Bao Dai wußte, daß es nur noch schlimmer kam, wenn er versuchte, sich zu verstecken. Er hastete den Hügel hinunter und rutschte oft aus.
Ein Blitz zuckte am Himmel, und einen Herzschlag später dröhnte der Donner. Jemand schrie gellend auf. Als Bao Dai um eine Ecke bog, sah er, daß Nhu, der Mörder, unter einem umgefallenen Baum lag. Das Gewicht des Stammes hatte seinen Brustkorb eingedrückt, und sein Rückgrat wurde nach hinten über den Korb mit den Steinen gepreßt. Er war tot. Bao Dai schnupperte. Die Luft roch verbrannt.
Im ersten Moment bemerkte er Korporal Trinh nicht, weil der Korporal ein Stück weit entfernt gewesen war, als der Baum ihn erwischt hatte, und nun war er unter den mittleren Ästen eingeklemmt und teilweise unter Blättern verborgen. Blut tropfte aus einer Kopfwunde.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Neuausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2025
- ISBN (eBook)
- 9783989525245
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2025 (März)
- Schlagworte
- Spannung Psychothriller USA-Thriller Kalifornien Spannung Woodstock-Krimi James Lee Burke Michael Connelly Jeffery Deaver Stephen King eBook