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Spur der Knochen

Kriminalroman | Mord in Cambridgeshire 5 – Ein Lokalreporter ermittelt in dunklen Moorlandschaften

©2023 403 Seiten
Reihe: Mord in Cambridgeshire, Band 5

Zusammenfassung

Denn einer blieb zurück … Der abgründige Thriller »Spur der Knochen« von Jim Kelly jetzt als eBook bei dotbooks.

Seit das Dorf Jude’s Ferry vor siebzehn Jahren für einen Militärstützpunkt geräumt wurde, liegt es verlassen inmitten der Moorlandschaften von Cambridgeshire. Einst war die kleine, traditionsbewusste Gemeinde dafür bekannt, dass sich dort noch nie ein einziges Verbrechen ereignet hat … doch bei einem Manöver wird nun in einem der Keller ein Skelett gefunden, aufgehängt an einer Schlinge. Und plötzlich scheint grauenhaft klar: Nicht alle haben damals das Dorf verlassen … Auf der Suche nach einer explosiven Story muss Lokalreporter Philip Dryden bald erkennen, dass die einstigen Dorfbewohner in ein dunkles Netz aus Lügen und Hass verstrickt sind. Als ein verstümmelter Mann aus einem Fluss geborgen wird, weiß Dryden: Die alte Schuld ist noch lange nicht beglichen worden …

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der düster-fesselnde England-Krimi »Spur der Knochen« von Jim Kelly ist der fünfte Band seiner atmosphärischen »Mord in Cambridgeshire«-Reihe um den Lokalreporter Philip Dryden, in der jeder Band unabhängig gelesen werden kann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Seit das Dorf Jude’s Ferry vor siebzehn Jahren für einen Militärstützpunkt geräumt wurde, liegt es verlassen inmitten der Moorlandschaften von Cambridgeshire. Einst war die kleine, traditionsbewusste Gemeinde dafür bekannt, dass sich dort noch nie ein einziges Verbrechen ereignet hat … doch bei einem Manöver wird nun in einem der Keller ein Skelett gefunden, aufgehängt an einer Schlinge. Und plötzlich scheint grauenhaft klar: Nicht alle haben damals das Dorf verlassen … Auf der Suche nach einer explosiven Story muss Lokalreporter Philip Dryden bald erkennen, dass die einstigen Dorfbewohner in ein dunkles Netz aus Lügen und Hass verstrickt sind. Als ein verstümmelter Mann aus einem Fluss geborgen wird, weiß Dryden: Die alte Schuld ist noch lange nicht beglichen worden …

Über den Autor:

Jim Kelly, geboren 1957, arbeitet seit vielen Jahren als Korrespondent der Financial Times in London. »Tod im Moor« war sein hochgefeiertes Krimidebüt, für das er unter anderem mit dem »Dagger Award«, dem größten britischen Krimipreis ausgezeichnet wurde. Jim Kelly lebt mit seiner Familie in Ely, Cambridgeshire, die auch Schauplatz seiner Krimireihe um Philip Dryden ist.

Bei dotbooks veröffentlichte Jim Kelly seine Krimireihe »Mord in Cambridgeshire« mit den Bänden:
»Tod im Moor«
»Kein Ort zum Sterben«
»Dunkler als ein Grab«
»Kalt wie Blut«
»Spur der Knochen«

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eBook-Neuausgabe September 2023

Die englische Originalausgabe erschien erstmals 2007 unter dem Originaltitel »The Skeleton Man« bei Michael Joseph, an Imprint of the Penguin Group, a division of Penguin Books Ltd., London. Die deutsche Erstausgabe erschien 2008 unter dem Titel »Einer blieb zurück« bei Blanvalet, München.

Copyright © der englischen Originalausgabe 2007 by Jim Kelly.

Copyright © der deutschen Erstausgabe 2008, Blanvalet, ein Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH.

Die Rechte an der deutschen Übersetzung von Carsten Mayer liegen beim Blanvalet Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2023 dotbooks GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Covergestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ys)

ISBN 978-3-98690-702-0

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: info@dotbooks.de. Mit herzlichem Gruß: das Team des dotbooks-Verlags

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Jim Kelly

Spur der Knochen

Kriminalroman

Aus dem Englischen von Carsten Mayer

dotbooks.

Teil 1
Sonntag, 15. Juli 1990

Sankt-Swithun-Tag

Es war ein hoher Kinderstuhl, kurzerhand für die Hinrichtung requiriert.

Ich stand mit dem Rücken zur Wand, war Teil der Menge, nicht der Meute, doch auch damals schon war mir klar, dass diese Trennlinie sich nicht ziehen ließ: eine Linie, um die Schuldigen von den Unschuldigen zu scheiden.

Zu zwölft waren wir, dazu der Beschuldigte auf dem Stühlchen, die Schlinge eng um den Nacken.

Wieder die Frage: »Wieso?« Jedes Mal begleitet von einem Streich auf die unbedeckten Rippen, so dass sich das Blut in Striemen staute.

Ich hätte antworten und all dem ein Ende machen können. Doch ich drückte nur den Rücken an die kühle Mauer und staunte, staunte, dass er nicht länger abstritt, staunte, dass er das Leben aufgegeben hatte.

Dem Opfer zitterten die Knie, und die Beine des Stühlchens scharrten über den Ziegelboden des Kellers. Durch die Falltür drang das nächtliche Bellen eines Hundes zu uns herab, dann zwölf Schläge von der Kirche auf dem Hügel.

Nun schritt der Rädelsführer zur Tat, kraft des Rechts, das seine Abstammung ihm verlieh. Er trat vor, holte mit dem Fuß Schwung und schlug das Stühlchen weg.

Mit seinem ganzen Gewicht sackte der Körper herab, doch nicht bis auf den Boden. Ein deutliches Knacken des brechenden Genicks markierte das Ende des Seils, und die zerschmetterten Wirbel knirschten, als der Körper sich drehte und die Beine in der Luft nach Halt suchten. Der Augenblick des Todes zog sich hin, strukturiert vom Röcheln der Kehle. Urin troff von nackten Füßen, gelb im Schein der Taschenlampen.

Ich stand, und mir schwanden die Sinne, einen Herzschlag lang. Als ich wieder hinsah, waren die Arme, gefesselt und hässlich im Tode, ohne Leben.

Der Gerechtigkeit war Genüge getan, sagte man und leckte sich die geöffneten Lippen.

Gerechtigkeit in Jude’s Ferry.

Teil 2
Sonntag, 15. Juli 2007

Sankt-Swithun-Tag

Whittlesea Mere

Siebzehn Jahre später

Kapitel 1

Der Capri bebte, so laut war das Schnarchen; durch die fliegenübersäte Windschutzscheibe des Taxis betrachtete Philip Dryden den Fennhorizont. Humph, der Fahrer, schlief friedlich, die Lippen sanft gerundet, der Sitz gestaucht von gut zwei Zentnern Körpermasse. Ringsum, bis über den Horizont hinaus, dehnte sich die trockengelegte Ödnis aus, die einmal Whittlesea Mere gewesen war, ein Binnensee von der Größe einer kleinen englischen Grafschaft. Ein Kriegsschiff von einer Wolke segelte durch den makellosen Himmel.

Das Taxi parkte im kühlen Schatten eines Weißdorns, des einzigen mit bloßem Auge erkennbaren Baums. Um Punkt 9.00 Uhr waren sie am Tor des Truppenübungsplatzes Whittlesea Mere vorgefahren; dort hatte man sie über einen von Schlaglöchern durchfurchten Viehweg zum Treffpunkt geschickt: Dem Wrack eines alten Weltkriegspanzers, aus dessen finsterem Sehschlitz Farn wucherte. Seit man sie durch das Tor gewinkt hatte, waren sie keiner Menschenseele mehr begegnet, was aber nichts daran geändert hatte, dass Dryden sich beobachtet fühlte.

Der Reporter strich die Tarnjacke glatt und spürte, wie die vertrauten Ängste sich um ihn zusammenzogen. Das ist kein Kriegsgebiet, sagte er sich, das ist nur ein Manöver. Und ich bin kein Soldat, ich bin Reporter. Ich bin hier, weil ich darüber berichten soll, nicht daran teilnehmen. Aber dann sah er einen Trupp Soldaten, der im Gänsemarsch auf sie zumarschierte und eine wüstensandrote Torfwolke aufwirbelte, und sein Puls schnellte in die Höhe. Eine Schweißbahn zog sich vom Ansatz der pechschwarzen Haare bis zum Auge hinab. Er wischte sie fort und wusste sehr wohl, dass die nächste nicht lange auf sich warten lassen würde.

Dryden sah auf die Uhr: 10.15. Es war so weit. Er tastete nach der Innenbespannung des blauen Stahlhelms, den er in Händen hielt. Die klar gemeißelten Züge seines mittelalterlichen Gesichts blieben reglos. Er stieg aus – laut jaulten die rostigen Scharniere der Autotür – und ging um das Taxi herum zu Humphs heruntergekurbeltem Seitenfenster.

»Zisch ab«, sagte er und beobachtete den Kampf des erwachenden Taxifahrers, der sich zu erinnern versuchte, wo er war und was er da wollte.

»Also ehrlich ...«, meinte Humph und schnäuzte sich in einen kleinen Kopfkissenbezug. »Kann ich nicht wenigstens dableiben, bis das Leuteumbringen losgeht?«

Dryden bemühte sich zu lächeln. »Nicht vergessen. Um fünf Uhr wieder hier. Und lass mich um Himmels willen nicht hier sitzen.« Boudicca, Humphs Windhündin, die auf einer Schottenkarodecke auf dem Rücksitz döste, gähnte in der Hitze und verschluckte eine Schmeißfliege. Humph drehte den Zündschlüssel um, und nach einem kurzen Huster sprang der Motor an. Nur eine rötlich-bernsteingelbe Wolke blieb zurück, als er mit einem Höllentempo dem sicheren Zufahrtstor entgegenbretterte. Dryden war allein. Ihm sträubten sich die Nackenhaare.

Die Soldaten erreichten den Panzer und schlugen auf Befehl des Offiziers ihr Biwak auf. Sie setzten sich, streckten die Beine in den Kanal und teilten Wasserflaschen aus, während andere über einem tragbaren Gaskocher den Feldkessel aufstellten. Die weißen Rauchsäulen ihrer Zigaretten kräuselten sich in der stillen, heißen Luft. Dryden spürte den kollektiven Widerwillen gegen die Anwesenheit der Presse und sah seltsam fasziniert zu, wie einer der Soldaten ein automatisches Gewehr zerlegte und ölte. Ein anderer stand auf, ging ein paar Meter mit dem Wind und pisste in den Wassergraben.

Dryden ahnte die beleidigende Absicht, er schaute weg und hörte das Gelächter hinter seinem Rücken, dann Schritte, die sich näherten. Er wandte sich um und sah sich einem massigen Mann mit drei Sternen auf der Jacke gegenüber. Der Offizier stapfte durch den Stechginster und riss, vielleicht um sich das beginnende Alter nicht eingestehen zu müssen, beim Gehen Arme und Beine in die Höhe. Dryden schätzte ihn auf Anfang vierzig, aber eine Soldatenuniform hat noch nie jemanden jünger aussehen lassen. Der Major hatte unnatürlich glänzendes, schuhwichsschwarzes Haar und einen ungesund fleckigen Teint, als hätte man ihm das Gesicht mit der Wurzelbürste geschrubbt. Er war gerade dabei, mittels eines tragbaren GPS und einer Geländekarte in einer Sichthülle seine Position festzustellen, als er Dryden bemerkte und dabei einen Anflug von Verdruss nicht unterdrücken konnte.

»Dryden?«, erkundigte er sich. »Philip Dryden – vom Crow?« Sie reichten einander die Hand. Der Griff des Soldaten erstaunlich matt und die Stimme höher als erwartet, wenn auch mit einer Spur Herzlichkeit, trotz der abgehackten Worte. »Broderick. Major John Broderick.« Die Vertraulichkeit des Vornamens schien ihm peinlich und der Blick schweifte zum Horizont. »Den Blutwisch haben Sie abgezeichnet?«, wollte er wissen.

Dryden nickte. Am Tor hatte er ein amtliches Formular unterzeichnet, mit dem jedwede Regressansprüche für den Fall ausgeschlossen waren, dass ihn irgendein Idiot mit einem Langstreckenblasrohr in ein menschliches Puzzlespiel verwandeln sollte.

Der Major grinste, was ihn fünf Jahre jünger machte: »Reine Routine. Aber bei scharfer Munition müssen wir darauf bestehen. Vorschrift. Ihr Pressefuzzis seid schließlich die Ersten, die uns die Hölle heiß machen, wenn die Vorschriften nicht eingehalten werden.«

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Erscheinungsjahr
2023
ISBN (eBook)
9783986907020
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2023 (August)
Schlagworte
England-Thriller Kriminalroman England Thriller England-Spannung Ermittler-Krimi Val McDermid Stuart MacBride Ian Rankin Neuerscheinung eBooks
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Titel: Spur der Knochen